Labordienstleister Synlab könnte wieder von Börse genommen werden

München (dpa) - Knapp zwei Jahre nach dem Börsendebüt erwägt der
Großaktionär Cinven Europas größten Labordienstleister Synlab schon

wieder von der Börse zu nehmen. Der Finanzinvestor habe Interesse an
der Übernahme von 100 Prozent der Anteile bekundet, erklärte Synlab
am Montag. Die Äußerung sei aber rechtlich nicht bindend und es sei
noch nicht abzusehen, ob es ein öffentliches Angebot seitens des
Finanzinvestors an alle Aktionäre geben werde. Cinven hält bereits 43
Prozent an dem im SDax notierten Unternehmen.

Als möglichen Preis nannte Synlab zehn Euro je Aktie. Das wäre zwar
deutlich mehr als die gut sieben Euro, mit denen das Papier am
vergangenen Freitag geschlossen hatte. Beim Börsengang im April 2021
waren allerdings 18 Euro aufgerufen worden. Seit Anfang 2022 hatte
die Aktie aber immer mehr an Wert verloren. Am Montag legte das
Papier dagegen kräftig zu.

Synlab hatte während der Corona-Pandemie von der hohen Nachfrage nach
Labortests auf das Virus profitiert. Bereits im vergangenen Jahr
waren Umsatz und operativer Gewinn der Gesellschaft aber gesunken. So
erlöste Synlab auf Basis vorläufiger Zahlen rund 3,25 Milliarden Euro
und damit rund 13,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz mit
Corona-Tests ging noch deutlich stärker zurück.