Lauterbach zu Lebenslauf-Vorwürfen: Nicht rekonstruierbar

Berlin (dpa) - Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat zurückhaltend
auf Vorwürfe reagiert, im Jahr 1995 bei einer Bewerbung für eine
Professur an der Universität Tübingen falsche Angaben gemacht zu
haben. «Den konkreten Fall kann ich nicht mehr rekonstruieren», sagte
der SPD-Politiker am Sonntag Ippen-Media.

Einem Bericht der «Welt am Sonntag» zufolge gab Lauterbach in seinem
Lebenslauf damals ein vom Gesundheitsministerium gefördertes
Forschungsprojekt an und warb damit, Drittmittel nach Tübingen zu
holen. Zu diesem Projekt gebe es heute keine Unterlagen mehr, und es
sei dem Gesundheitsministerium auch nicht bekannt. Außerdem habe
Lauterbach ein gefördertes Buchprojekt aufgelistet, schrieb die
Zeitung. Das Geld sei letztlich aber nicht geflossen, da das Buch nie
fertiggestellt wurde. Lauterbach sei die Stelle angeboten worden, er
habe aber abgelehnt und sei stattdessen an die Universität Köln
gegangen.

Der Gesundheitsminister sagte Ippen-Media am Sonntag: «Für eine
Berufung sind nicht Drittmittel entscheidend, sondern die
Qualifikationen. Nicht jedes geplante Drittmittelprojekt wird auch
umgesetzt.» Ihm seien damals vier Professuren angeboten worden, den
Ruf nach Köln habe er angenommen.