Maßregelvollzug in Schleswig-Holstein überfüllt

Mehr Patienten als reguläre Plätze - so sieht es im Maßregelvollzug
auch im Norden aus. Als angespannt bezeichnet das zuständige
Ministerium die Situation. Ein Ausbau der Kapazitäten soll Abhilfe
schaffen.

Kiel (dpa/lno) - Der Maßregelvollzug für psychisch kranke und
suchtkranke Straftäter ist in Schleswig-Holstein überfüllt - wie in
anderen Bundesländern auch. Zum Stichtag 31. Januar gab es laut
Justiz- und Gesundheitsministerium bei 318 regulären
Behandlungsplätzen 356 zu behandelnde Patientinnen und Patienten.
Davon seien 13 aber nicht mehr in den Einrichtungen selbst gewesen,
da sie im Hinblick auf den anstehenden Abschluss der Therapie extern
zur Probe wohnten. Die verbleibende Überbelegung von 25 bedeute in
der Praxis, dass die Patienten nicht alle in Einzelzimmern
untergebracht sind.

Schleswig-Holstein baue angesichts der hohen Inanspruchnahme die
Kapazitäten des Maßregelvollzugs derzeit aus, hieß es aus dem
Ministerium weiter auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die
aktuelle Situation sei angespannt. Neben der hohen Auslastung sei der
Fachkräftemangel das größte Problem.

Trotz der schwierigen Bedingungen konnten dem Ministerium zufolge im
vergangenen Jahr alle entsprechend verurteilten Straftäter in den
Maßregelvollzug aufgenommen werden. Derzeit warte ein Gefangener auf
eine Überführung in den Maßregelvollzug.