Landkreise richten Appell an Politik: «Gesundheitsversorgung bedroht»

Adendorf (dpa/lni) - Die niedersächsischen Landkreise sehen die
Gesundheitsvorsorge in dem Bundesland akut bedroht. Sie haben deshalb
einen Appell an die Politik gerichtet und Unterstützung gefordert,
wie der Niedersächsische Landkreistag am Freitag bei der
Landkreisversammlung in Adendorf (Landkreis Lüneburg) mitteilte. «Die
medizinische Versorgung in der Fläche ist in allen Säulen des
Gesundheitssystems akut bedroht», hieß es in einem Schreiben. Die
größte Sorge bereitet den 36 Landkreisen und der Region Hannover
demnach die Krankenhausversorgung.

Zwei Tage tauschten sich Delegierte der kommunalen Spitzenverbände
bei der alljährlichen Landkreisversammlung aus. Die Versammlung stand
unter dem Motto «Medizinische Versorgung in der Fläche sichern».

In der sogenannten Lüneburger Erklärung forderte der Landkreistag vom
Land Niedersachsen ein Sonderprogramm für eine zukunftsfähige
Krankenhausstruktur. Der Investitionsstau betrage derzeit 2,6
Milliarden Euro und wachse stetig.

Zudem heißt es in der Erklärung: «Das Land Niedersachsen muss seine
Kapazitäten zur Ausbildung des medizinischen Nachwuchses über das
bisher in Aussicht genommene Maß weiter ausbauen.» Auch vom Bund
forderte der Landkreistag mehr Unterstützung, etwa durch Anpassungen
bei der Krankenhausvergütung.