Warnstreiks an Krankenhäusern in Berlin und Brandenburg angekündigt

Berlin (dpa/bb) - Wenige Tage nach den Warnstreiks in Berlin ruft die
Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten mehrere Krankenhäuser erneut zur
Arbeitsniederlegung auf. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von
Charité, Vivantes und von Tochterunternehmen sowie dem Jüdischen
Krankenhaus sollen am Dienstag und Mittwoch streiken.

Pflegekräfte, Hebammen, Therapeutinnen und Therapeuten und andere
Beschäftigte sollen laut Verdi-Sprecher an dem bundesweiten
Warnstreik teilnehmen. Bei Vivantes streiken auch andere
Berufsgruppen, wie etwa Gärtner und Gärtnerinnen. Man erwarte mehr
als 1000 Streikende.

In Brandenburg rief die Gewerkschaft die Beschäftigten des Klinikums
Ernst von Bergmann und des Klinikums Brandenburg/Havel zum Warnstreik
am Dienstag auf. «Das Klinikum Ernst von Bergmann ist seit über 20
Jahren das erste Mal in einem Streik», teilte Verdi mit.

Bei allen drei Berliner Krankenhäusern gebe es Stationen, die wegen
des Warnstreiks komplett geschlossen werden müssten, teilte die
Gewerkschaft mit. «Das haben wir den Arbeitgebern fristgerecht
mitgeteilt und erwarten, dass diese entsprechend dafür sorgen, dass
auf den Stationen keine Patientinnen und Patienten mehr liegen»,
sagte Gisela Neunhöffer von Verdi. Die Beschäftigten im
Gesundheitswesen seien in der Pandemie beklatscht und bejubelt
worden. «Zum Dank dafür soll ihnen der Lohn gekürzt werden können,

wenn es einem Krankenhaus wirtschaftlich schlecht geht», sagte sie.

Mit den erneuten Warnstreiks will die Gewerkschaft Druck vor der
dritten Tarifverhandlungsrunde auf die Bund und Kommunen machen.
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,5
Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr
Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende
Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine
Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und
Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Die Gewerkschaften
wiesen dies aber umgehend zurück. Die dritte Verhandlungsrunde soll
Ende März stattfinden.

Indes hat auch der Marburger Bund einen ganztägigen Warnstreik an
mehreren Krankenhäusern in Berlin und Brandenburg angekündigt. An den
kommunalen Krankenhäusern (VKA) in Brandenburg und an den Berliner
Helios-Kliniken sollen die Beschäftigten am 21. März die Arbeit
niederlegen. Der Marburger Bund ist nach eigenen Angaben der Verband
aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Er fordert
einen Inflationsausgleich und ein zusätzliches Gehaltsplus um 2,5
Prozent.