Verdi ruft zu Warnstreik in Hamburger Kliniken auf

Hamburg (dpa/lno) - Die Gewerkschaft Verdi weitet die Warnstreiks im
öffentlichen Dienst abermals aus und ruft für kommenden Dienstag und
Mittwoch Tausende Beschäftigte im Hamburger Gesundheitswesen auf, die
Arbeit niederzulegen. Betroffen seien Krankenhäuser, psychiatrische
Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste, teilte die
Gewerkschaft Verdi am Freitag mit. Der Warnstreik stehe unter dem
Motto «Gesundheit ist Gold wert und wir sind es auch».

Konkret aufgerufen seien unter anderem die Beschäftigten der
Asklepios-Kliniken Altona, Barmbek, Harburg, Nord, St. Georg,
Wandsbek und des Westklinikums Hamburg sowie des
Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE). Da der
Haustarifvertrag der Schönklinik Hamburg Eilbek im Wesentlichen
inhaltsgleich mit dem Tarifvertrag des öffentlichen Diensts sei,
seien auch deren Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen.

Am Dienstag ist um 10.00 Uhr eine gemeinsame Streikversammlung vor
dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof geplant, am Mittwoch beginnt
um 9.30 Uhr eine Demonstration auf dem Gänsemarkt und führt von dort
zum Gewerkschaftshaus. Die Warnstreiks dauern jeweils vom Beginn der
Früh- bis zum Ende der Spätschicht.

Die Verdi-Landesfachbereichsleiterin Gesundheit, Hilke Stein,
betonte, Pflegekräfte, Ärzte, Therapeutinnen, Sanitäter,
Reinigungskräfte, Laborassistentinnen kümmerten sich darum, dass das
Gesundheitssystem funktioniere. «Das muss sich natürlich auch im Lohn
widerspiegeln.» Das bisherige Angebot der Arbeitgeber sei in Wahrheit
eine kräftige Reallohnkürzung und löse viel Wut bei den Beschäftigt
en
aus.

Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 2,5 Millionen
Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5
Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die
Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei
Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von 2500 Euro. Die dritte
Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam verabredet.