UN: «Äußerst besorgniserregender» Cholera-Ausbruch in Südost-Afri ka

Lilongwe (dpa) - Elf Länder im östlichen und südlichen Afrika erleben

nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef einen «äußerst
besorgniserregenden» Cholera-Ausbruch. In den vergangenen 13 Monaten
seien etwa 68 000 Fälle und knapp 1800 Todesfälle registriert worden,
teilte Unicef am Freitag mit. Es werde jedoch eine wesentlich höhere
Dunkelziffer vermutet, da viele Fälle nicht gemeldet würden. Die am
stärksten betroffenen Länder seien Malawi und Mosambik.

Grund für den weitreichenden und langwierigen Ausbruch seien
schlechte Wasser- und Sanitärversorgung, anhaltende Konflikte sowie
schwache Gesundheitssysteme, sagte Unicef-Regionaldirektorin Lieke
van de Wiel. Zudem habe die Region in den vergangenen Monaten extreme
Wetterereignisse erlebt, die die Lage weiter verschlechterten.

Malawi erhole sich laut Unicef noch immer von den Tropenstürmen Ana
und Gombe, die das Land vor gut einem Jahr heimsuchten. In Mosambik
hat Anfang des Jahres Zyklon Freddy für starke Verwüstungen und
Überflutungen gesorgt. Der Zyklon, bei dem in Mosambik und dem
benachbarten Inselstaat Madagaskar seit Februar 27 Menschen ums Leben
kamen, soll Wetterexperten zufolge in wenigen Tagen nochmals nach
Mosambik zurückkehren.

Cholera ist eine Durchfallerkrankung, die durch Bakterien verursacht
wird. Sie kann zu großem Flüssigkeitsverlust und besonders bei jungen
und alten oder geschwächten Menschen zum Tod führen. Die Menschen
stecken sich meist durch Trinkwasser an, das mit Fäkalien oder
Erbrochenem von Erkrankten verschmutzt ist, oder durch den Verzehr
verunreinigter Lebensmittel.