Weniger Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler bei TK-Versicherten gemeldet

Schwerin (dpa/mv) - Im vergangenen Jahr ist nach Angaben der
Techniker Krankenkasse (TK) in Mecklenburg-Vorpommern 78 Mal von bei
ihr versicherten Menschen der Verdacht auf einen medizinischen
Behandlungsfehler angezeigt worden. Die Zahl der Fälle habe sich
damit im Vergleich zu 2021 um etwa ein Viertel verringert. Das teilte
die TK, die nach eigenen Angaben mit rund 200 000 Versicherten
drittgrößte Krankenkassen im Nordosten ist, am Donnerstag in Schwerin
mit. Erfahrungsgemäß seien chirurgische Eingriffe der häufigste Grund

für die Anzeige möglicher Behandlungsfehler, gefolgt von
zahnmedizinischen Behandlungen sowie den Bereichen Allgemeinmedizin
und Geburtshilfe/Gynäkologie.

Ziel der medizinischen Versorgung sei, Behandlungsfehler zu
vermeiden, sagte die Leiterin der TK-Landesvertretung, Manon
Austenat-Wied. Komme es dennoch zu solchen Fällen, müsse den
Betroffenen rasch geholfen werden, da die damit verbundenen
gesundheitlichen Beeinträchtigungen oft auch die berufliche und
finanzielle Situation bedrohten. «Wir hoffen, dass die
Bundesregierung zur Unterstützung der Opfer von Behandlungsfehlern
schnellstmöglich einen Härtefallfonds auflegt. Dieser soll den
Betroffenen dabei helfen, die schwierige Lebenssituation zu
bewältigen», sagte Austenat-Wied.

Sie verwies darauf, dass die Krankenkasse in vielen Fällen
kostenfreie Gutachten beim Medizinischen Dienst in Auftrag geben
könne. Bestätige sich der Verdacht auf einen Behandlungsfehler, prüfe

die TK die Erfolgsaussichten der Versicherten vor Gericht. Wie viele
der Fälle dann vor dem Richter landen, wurde nicht mitgeteilt.