Bericht: US-Ministerium soll bei Coronavirus von Laborpanne ausgehen

Washington (dpa) - Das US-Energieministerium soll einem Medienbericht
zufolge seine Einschätzung zum Ursprung des Coronavirus geändert
haben und nun von einer möglichen Laborpanne ausgehen. Das gehe aus
einem als Verschlusssache eingestuften Geheimdienstbericht hervor,
der kürzlich dem Weißen Haus und wichtigen Mitgliedern des Kongresses
vorgelegt worden sei, berichtete das «Wall Street Journal» am Sonntag
unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Damit schließe
sich das Energieministerium nun der Einschätzung der Bundespolizei
FBI an, wonach sich das Virus wahrscheinlich durch eine Panne in
einem chinesischen Labor verbreitet hat. Das Ministerium vermute dies
allerdings mit einem nur «niedrigen» Grad der Gewissheit.

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake
Sullivan, sagte am Sonntag, dass er den Bericht weder bestätigen noch
zurückweisen könne. «Im Moment gibt es noch keine endgültige Antwor
t
der Geheimdienste auf diese Frage», betonte Sullivan mit Blick auf
den Ursprung des Virus. «Einige Teile der Geheimdienste sind zu
Schlussfolgerungen auf der einen Seite gekommen, andere haben gesagt,
dass sie einfach nicht genug Informationen haben, um sicher zu sein.»

Einige US-Behörden sind nach wie vor der Ansicht, dass das Virus
wahrscheinlich auf natürliche Weise übertragen wurde, andere sind
unentschlossen. Die Schlussfolgerung des Energieministeriums beruht
dem Bericht zufolge auf neuen Erkenntnissen. Es blieb aber unklar,
was für Erkenntnisse dies waren. Zuvor war das Ministerium laut «Wall
Street Journal» unschlüssig in seiner Bewertung. Das Ministerium hat
wie andere US-Ministerien eigens ein Büro für Nachrichtendienste und
Spionageabwehr, das zur Gemeinschaft der US-Geheimdienste gehört.
Diese gehen dem Ursprung des Coronavirus nach.

Im Jahr 2021 gab es nach mehrmonatiger Prüfung keine Einigkeit unter
den US-Geheimdiensten über den Ursprung des Coronavirus. Ob das Virus
aus einem Labor stamme oder von einem Tier auf den Menschen
übergesprungen sei, sei offen, hieß es in einem damals
veröffentlichten Bericht in dem die Geheimdienstabteilungen
verschiedener Behörden ihre Einschätzung veröffentlichten. China hat

Vorwürfe zu einem möglichen Laborunfall stets zurückgewiesen.