Zahnbehandlungen in Hessen seltener nötig - regionale Unterschiede
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Zähne der Hessen sind im Schnitt
gesünder als vor rund zehn Jahren. Das geht aus dem «Zahnreport», den
die Krankenkasse Barmer am Freitag in Frankfurt vorstellte. Der
Report hat für verschiedene Altersgruppen untersucht, wie lange sie
keine invasive Zahntherapie wie Wurzelbehandlung, Füllung,
Parodontitisbehandlung, eine neue Krone oder Zahnziehen benötigten.
Zwischen 2012 und 2020 ist bei 40-Jährigen der mittlere Zeitraum ohne
einen solchen Eingriff um rund vier Monate auf 2,24 Jahre gestiegen,
wie es weiter hieß. 20-Jährige kamen im Schnitt drei Monate länger
(4,37 Jahre) ohne invasive Zahntherapie aus. Auch 60-Jährige Hessen
konnten ihre mittlere therapiefreie Zeit um zwei Monate auf 1,89
Jahre ausbauen.
«Hessen hat in den letzten Jahren einen großen Schritt in Richtung
einer nachhaltigen und präventionsgeprägten Zahnmedizin vollzogen»,
sagte Martin Till, Landesgeschäftsführer der Barmer Hessen.
Allerdings variiere das in den Landkreisen teilweise deutlich: Der
Zahnreport offenbart «ein deutliches Nord-Süd-Gefälle».
Die Menschen in den nördlichen Landkreisen benötigen erheblich
häufiger eine invasive Zahntherapie als Mittel- und Südhessen. Im
Werra-Meißner-Kreis, in Fulda und Hersfeld-Rotenburg müssen jüngere
Menschen überdurchschnittlich schnell wieder in Behandlung - in
Darmstadt, im Odenwald und an der Bergstraße ist der Zeitraum
zwischen zwei Behandlungen besonders lang.
Nur ein geringer Anteil an Versicherten im mittleren Lebensalter
komme langfristig ohne Therapie aus, sagte Stephan Allroggen,
Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen.
Eine Ursache sei Parodontitis: Jede zweite Person in Deutschland sei
betroffen. Besorgniserregend sei dieser Befund, weil Entzündungen des
Zahnfleischs nicht im Mund blieben, sondern zum Beispiel für
Herzinfarkte oder Schlaganfälle mitverantwortlich seien.
Nötig seien «konsequente Aufklärung und kontinuierliche Behandlung»
,
betonte Allroggen. «Das Thema Prävention ist bei der Erhaltung und
Verbesserung der Mundgesundheit von immenser Bedeutung.» Datenbasis
des «Zahnreports» waren Sekundärdaten von rund 8,9 Millionen
Barmer-Versicherten. Sie stellen rund zwölf Prozent aller gesetzlich
Versicherten in Deutschland.
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