Ärztepräsident: Maskenpflicht im Gesundheitswesen abschaffen

Berlin (dpa) - Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt,
plädiert für ein Ende der gesetzlichen Maskenpflicht im
Gesundheitswesen. «Wir brauchen in medizinischen Einrichtungen keine
generelle, gesetzliche Maskenpflicht mehr. Nicht jede Einrichtung hat
mit Hochrisikopatienten zu tun», sagte Reinhardt der «Welt» (online
Montag/Print Dienstag). Über das Tragen einer Maske sollten deshalb
die Praxen unter Berücksichtigung von Empfehlungen des Robert
Koch-Instituts (RKI) selbst entscheiden können. «Menschen, die
gesundheitlich besonders gefährdet sind, sollten eigenverantwortlich
eine Maske aufsetzen oder mit dem Arzt vereinbaren, dass sie zu
Randzeiten der Sprechstunde vorbeikommen.»

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte das Ende der
Maskenpflicht im Fernverkehr zum 2. Februar angekündigt. Über den 2.
Februar hinaus gilt die Maskenpflicht dann lediglich noch in
Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen
Gesundheitseinrichtungen. Für den öffentlichen Personennahverkehr
sind die Bundesländer verantwortlich. In einigen Ländern gibt es im
ÖPNV bereits keine Maskenpflicht mehr, bis Anfang Februar ziehen die
anderen Länder nach.

Der Ärztekammerpräsident sprach sich ferner dafür aus, das RKI zu
einem unabhängigen Institut zu machen. Derzeit ist es dem
Gesundheitsministerium unterstellt. Als solches könne es sich schwer
aus politischen Debatten heraushalten, monierte Reinhardt. «Wenn die
Politik also tatsächlich wissenschaftlich unabhängigen Rat einholen
will, braucht es hierfür auch ein politisch unabhängiges Institut.»

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