Corona-Variante XBB.1.5 mit hohem Anteil an Neuinfektionen in USA

Atlanta (dpa) - In den USA geht ein beträchtlicher Teil der neuen
Corona-Infektionen auf die erst seit kurzem bekannte Variante XBB.1.5
zurück. So schätzt die US-Gesundheitsbehörde CDC, dass in der Woche
vor dem Jahreswechsel hinter rund 40,5 Prozent aller Neuansteckungen
XBB.1.5 steckte. Die Variante könnte laut CDC leichter übertragbar
sein. «Wir beobachten XBB.1.5 seit Mitte November, und ihre
Häufigkeit hat sich ungefähr jede Woche verdoppelt», erklärte Richa
rd
Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien
am Biozentrum der Universität Basel, der Deutschen Presse-Agentur.

Die Variante zeichne sich durch die Mutation F486P im sogenannten
Spikeprotein aus. Das ist der Teil des Virus, mit dem es an
menschliche Zellen bindet. «Diese Mutation verbessert möglicherweise
die Bindung an den Rezeptor ACE2 auf menschlichen Zellen. Was genau
dies bedeutet, ist aber nicht klar», betonte Neher. Ihm seien keine
Hinweise bekannt, dass XBB.1.5 zu schwereren Krankheitsverläufen
führe. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schrieb zu
den US-Zahlen auf Twitter: «Das muss man beobachten.»

Im jüngsten Corona-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts wird die
Variante XBB.1.5, die mit der Omikron-Subvariante BA.2 verwandt ist,
nicht erwähnt. Allerdings erschien der Bericht bereits am 22.
Dezember.