Forschungsschiff «Sonne» auf Expeditionsfahrt im Pazifik

Rostock (dpa) - Deutschlands zweitgrößtes Forschungsschiff, die «FS
Sonne», ist von der US-Westküste aus zu einer mehrmonatigen
Forschungsfahrt in die ostpazifischen Schelfgebiete Mittel- und
Südamerikas unterwegs. Die Expedition ist in drei Abschnitte
aufgeteilt, wie das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
(IOW) am Dienstag mitteilte.

An der Gesamtfahrt beteiligt sind neben dem leitenden IOW die
chilenische University of Concepción, das Bremerhavener
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung und das Oldenburger Institut für Chemie und Biologie
des Meeres. Ende Februar übernimmt das Kieler Geomar Helmholtz
Zentrum für Ozeanforschung die Fahrtleitung für den letzten
Abschnitt.

Starthafen für den ersten Teil der Expedition war Port Hueneme in den
USA. Von dort bis zum chilenischen Zielhafen Talcahuano liegt laut
IOW eine Transitstrecke von knapp 10 000 Kilometern durchs offene
Meer. Online-Ortungsdienste zeigten die «Sonne» am Dienstag in den
Gewässern vor der Küste Mexikos.

Die Forscher wollen durch Wasserproben Aufschluss gewinnen über
Verschmutzungen, die durch Flüsse und die Atmosphäre ins Meer
gelangen, beispielsweise überschüssige Nährstoffe aus der
Landwirtschaft, organische Schadstoffe, Mikroplastik, Medikamente und
Hormone.

Zudem sollen die Auswirkungen von sauerstoffarmen oder gar
sauerstofffreien Zonen in der Wassersäule sowie die Entwicklung der
unterschiedlichen patagonischen Fjord-Regionen nach der letzten
Eiszeit erforscht werden. Im letzten Abschnitt geht es dann vor der
nordchilenischen Küste um verschiedene Untersuchungen im Bereich
Plattentektonik und Erdbebenforschung.

Heimathafen des 116 Meter langen Forschungsschiffes «Sonne» ist
Wilhelmshaven. Die Haupteinsatzgebiete liegen im Indischen und im
Pazifischen Ozean. Die beiden Weltmeere hätten großen Einfluss auf
das Weltklima, weshalb ihre Erforschung wichtiger werde, hieß es.