Kassen-Auswertung: Mehr Krankheitsausfälle im Job 2022

Eine Welle an Atemwegsinfekten trifft gerade nicht nur viele Kinder.
Auch in Büros und Werkshallen fehlt Personal. Und Krankschreibungen
sind nicht erst jetzt nach oben gegangen, wie Kassen-Daten zeigen.

Berlin (dpa) - Bei Krankheitsausfällen von Beschäftigten zeichnet
sich nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse für dieses Jahr
eine deutliche Zunahme ab. Bis Anfang Dezember lag der Krankenstand
als Anteil der Fehltage an allen Arbeitstagen im Schnitt bei 5,14
Prozent, wie die Kasse nach vorläufigen Daten ihrer erwerbstätigen
Versicherten ermittelte. Die Fehlzeiten lagen demnach nun schon höher
als im gesamten Vorjahr mit einem Anteil von 3,98 Prozent und über
dem bisherigen Höchstkrankenstand von 4,25 Prozent im Jahr 2018.

Kassenchef Jens Baas sagte der Deutschen Presse-Agentur, Hauptgrund
für den deutlichen Anstieg in diesem Jahr seien Atemwegsinfekte und
Erkältungskrankheiten. Auffällig sei, dass Erkältungswellen auch zu
untypischen Zeiten mit ungewöhnlichen Hochständen eine große Rolle
gespielt hätten - hauptsächlich im Juli und Oktober.

Im November stieg der Krankenstand auf 5,77 Prozent nach 4,92 Prozent
im Vorjahresmonat, wie die Auswertung ergab. Hintergrund seien weiter
überwiegend Atemwegserkrankungen gewesen. Wegen gestiegener Zahlen
Ende November sei auch für Dezember mit «außergewöhnlich hohen
Krankenständen» zu rechnen.

Grundlage der Auswertung sind den Angaben zufolge Daten von 5,5
Millionen Erwerbstätigen, die bei der Techniker Krankenkasse
versichert sind - Berufstätige und Arbeitslosengeld-I-Empfänger.
Aktuell lägen Krankmeldungen bis einschließlich November und Anfang
Dezember vor, wobei noch mit Nachzüglern zu rechnen sei, erläuterte
die Kasse.