Gesundheitsministerin will an Impfteams bis Februar festhalten

Wann laufen die Corona-Schutzmaßnahmen aus und wie lange sind in
Sachsen-Anhalt noch mobile Impfteams unterwegs? Gesundheitsministerin
Grimm-Benne ist dafür, im Winter weiter vorsichtig zu agieren. Die
Zahl der gemeldeten Neuinfektionen steigt wieder.

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra
Grimm-Benne will bis Ende Februar an den mobilen Impfteams
festhalten. «Ich werde dem Kabinett vorschlagen, dass wir die mobilen
Impfteams noch bis Ende Februar finanzieren. Wir wissen einfach
nicht, ob eine Winterwelle kommt oder nicht», sagte Grimm-Benne der
Deutschen Presse-Agentur. Die Impfteams sind beispielsweise in
Pflegeeinrichtungen und Einkaufszentren unterwegs, um
Corona-Schutzimpfungen anzubieten.

Die SPD-Politikerin spricht sich außerdem dafür aus, in bestimmten
Bereichen weiter auf einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz zu setzen.
«Wir sollten die Maskenpflicht noch beibehalten und insgesamt
vorsichtig sein im Winter. Im letzten Januar hatten wir extrem hohe
Infektionszahlen.» Die Maske helfe auch bei einer möglichen
Grippewelle, so die Gesundheitsministerin. «Hier sehen wir schon
jetzt einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen.»

Die Corona-Inzidenz in Sachsen-Anhalt hatte sich am Donnerstag binnen
einer Woche wieder deutlich erhöht. Das Robert Koch-Institut (RKI)
gab einen Wert von 242,7 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner und
sieben Tagen an. Eine Woche zuvor waren es noch 194,5 gewesen, vor
zwei Wochen 193,1. Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr
unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit
einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus -
vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test
machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.

Bei der Impfquote in Sachsen-Anhalt ist weiterhin Luft nach oben. Als
grundimmunisiert gelten 74,1 Prozent der Einwohner, wie aus Daten des
RKI hervorgeht. Die erste Auffrischungsimpfung haben demnach 58,3
Prozent der Menschen. In den anderen östlichen Bundesländern bewegen
sich die Quoten in einem ähnlichen Bereich.

Die aktuelle Corona-Verordnung in Sachsen-Anhalt läuft bis zum 7.
Dezember. Demnach muss im öffentlichen Personennahverkehr ein
medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Das weitere Vorgehen
will die Landesregierung im Nachgang der nächsten Sitzungen der
Gesundheitsministerkonferenz und der Verkehrsministerkonferenz am 6.
Dezember im Kabinett beraten. Dabei sollen auch die Ergebnisse der
Beratungen zur Isolationspflicht mit einfließen.

Während Landtagsabgeordnete von CDU und FDP sowie
Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) zuletzt dafür plädiert
hatten, Corona-Schutzmaßnahmen auslaufen zu lassen, spricht sich
Grimm-Benne für einen vorsichtigeren Kurs aus. «Wir haben ja
insgesamt nur noch sehr wenige Maßnahmen.» Über die Frage, wann genau

man in die endemische Lage gehe und die Verordnung auslaufen lasse,
müsse noch gesprochen werden.