NRW will ab 2023 keine extra Corona-Impfungen mehr anbieten

Für eine Corona-Impfung konnte man bislang zum Arzt, in die Apotheke
oder in eines der kommunalen Impfzentren. Mancherorts hatten die
Kommunen auch mobile Angebote. Damit soll bald Schluss sein.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Wer sich in NRW gegen das Coronavirus impfen
lassen will, kann das ab dem kommenden Jahr voraussichtlich nur noch
bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie in Apotheken machen.
Die Kreise und kreisfreien Städte sollen ihre stationären oder
mobilen Impfangebote je nach Bedarf nur noch bis zum Ende dieses
Jahres vorhalten, wie das Gesundheitsministerium in Düsseldorf am
Mittwoch mitteilte. Nur für den Fall, dass wider Erwarten erneut
ergänzende staatliche Impfangebote notwendig würden, sollen die
Kommunen sich darauf vorbereiten, kurzfristig mobil 250 Menschen je
100 000 Einwohner und Einwohnerinnen pro Woche impfen zu können.
Diesem bis Ende März befristeten Plan muss der Landtag zustimmen.

«Die Impfungen bleiben der wichtigste Schutz vor schweren
Krankheitsverläufen», betonte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann
(CDU). Jeder solle seinen Impfschutz prüfen und ihn mit den aktuellen
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission abgleichen. Diese rät zum
Beispiel über 60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen eine
zweite Corona-Boosterimpfung. «Und lassen Sie sich bei den Ärztinnen
und Ärzten oder Apothekerinnen und Apothekern beraten», so Laumann.

In den vergangenen zwei Jahren hätten die kommunalen Impfangebote
einen extrem wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie
geleistet, erklärte der Minister laut Mitteilung. «Inzwischen haben
sich die Rahmenbedingungen jedoch zum Glück geändert.» Nach Zahlen
des Ministeriums wurden in den vergangenen Wochen in der Regel nur
noch zwischen 10 und 20 Prozent aller Impfungen in
Nordrhein-Westfalen in den Impfzentren beziehungsweise durch
sogenannte Koordinierende Covid-Impfeinheiten verabreicht.

Die Corona-Impfungen werden in NRW seit Oktober 2021 überwiegend von
der niedergelassenen Ärzteschaft und seit einiger Zeit auch von der
Apothekerschaft übernommen, teilte das Ministerium mit. In jedem
Kreis und jeder kreisfreien Stadt gebe es jene Covid-Impfeinheiten,
die je nach Bedarf darüber hinaus stationäre oder mobile Impfangebote
anbieten. Eine genaue Zahl konnte ein Ministeriumssprecher nicht
nennen, da sie von der jeweiligen Lage vor Ort abhänge.