Scholz: China lässt Biontech-Impfstoff für Ausländer zu

Peking (dpa) - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Besuch
in Peking grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von
Biontech für in China lebende Ausländer bekommen. Dies sei Teil einer
vereinbarten engeren Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Pandemie,
sagte Scholz am Freitag nach Gesprächen mit Staats- und Parteichef Xi
Jinping sowie Ministerpräsident Regierungschef Li Keqiang. Am
Antrittsbesuch des Kanzlers nahm in der Wirtschaftsdelegation auch
der Chef des deutschen Unternehmens Biontech, Ugur Sahin, teil.
Bislang darf das Biontech-Präparat in China nicht auf dem Markt.

«Dies kann natürlich nur ein erster Schritt sein», sagte Scholz zu
der Zulassung für Ausländer mit Wohnsitz in China («Expatriates»).

«Ich hoffe, dass der Kreis der Berechtigten bald erweitert werden
kann, bis hin zu einer allgemeinen freien Verfügbarkeit des Stoffes.»
Es sei auch «auch über die Perspektive einer allgemeinen Zulassung
von Biontech in China» gesprochen worden. «Eine engere Kooperation
mit der EU-Arzneimittelbehörde EMA würde hier den Weg ebnen. Damit
würden wir einen konkreten Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten.»

Bei einer Gesamtbevölkerung von mehr als 1,4 Milliarden Menschen
leben in China nach Schätzungen derzeit etwa 400 000 «Expatriates».
Vor Beginn der Pandemie sollen es 850 000 gewesen sein.

Scholz sagte, seit bald drei Jahren halte die Pandemie den Globus im
Griff und habe «auch nicht vor Landesgrenzen Halt gemacht». In
Deutschland sei einer der wirksamsten Impfstoffe entwickelt worden.
Mit den Impfungen sei die Grundlage geschaffen worden, massive
Einschränkungen des täglichen Lebens wieder lockern zu können. Scholz

fügte hinzu: «Die deutschen und die chinesischen Ansätze der
Bekämpfung unterscheiden sich stark. Aber wir haben eine gemeinsame
Verantwortung für die Welt, damit das Virus seinen Schrecken
verliert.»