Berliner Kinderstationen lehnen regelmäßig Patienten ab

Berlin (dpa/bb) - Hunderte von Kindern konnten im vergangenen und in
diesem Jahr wegen Engpässen in Berliner Kliniken nicht aufgenommen
werden. Sie wurden stattdessen in andere Krankenhäuser, zum Teil auch
in Brandenburg, verlegt. Ziele dort waren unter anderem Eberswalde,
Frankfurt (Oder), Ludwigsfelde, Oranienburg oder Nauen. Das geht aus
den Antworten des Senats auf eine Anfrage der SPD-Abgeordneten
Bettina König hervor. Danach sind 2021 allein von der Charité 312
Kinder und Jugendliche für eine stationäre Aufnahme in andere
Kliniken verlegt worden. Im ersten Halbjahr 2022 waren es 151. Zuvor
hatte die «Berliner Morgenpost» (Samstag) darüber berichtet.

Das St. Joseph Krankenhaus in Berlin-Tempelhof hat den Angaben
zufolge im vergangenen Jahr 209 Kinder abgelehnt, im ersten Halbjahr
2022 mit 29 deutlich weniger. Das Vivantes-Klinikum Neukölln verlegte
im vergangenen Jahr 164 Kinder (erste Hälfte 2022: 92), das
Vivantes-Klinikum Friedrichshain 135 (erstes Halbjahr 2022: 43).

Ein wichtiger Faktor für Engpässe auf den Kinderkliniken sei das
Personal, sagte Vivantes-Sprecher Christoph Lang der «Berliner
Morgenpost». «Sie können auf einer Kinderstation nicht alle Betten
betreiben, wenn Sie das Personal nicht haben.» Zu offenen Stellen
kämen Ausfälle etwa wegen der Corona-Pandemie. «Wir haben gerade
wieder deutlich erhöhte Ausfallquoten.»