Gericht lässt Anklage gegen Autor Bhakdi wegen Volksverhetzung zu

Kiel (dpa/lno) - Das Amtsgericht Plön hat die Anklage der
schleswig-holsteinischen Generalstaatsanwaltschaft gegen den
umstrittenen Mikrobiologen und Autor Sucharit Bhakdi wegen
Volksverhetzung zur Hauptverhandlung unverändert zugelassen. Dies
teilte das Landgericht Kiel am Donnerstag mit. Die Hauptverhandlung
solle am 24. März nächsten Jahres beginnen. Bhakdis Buch «Corona
Fehlalarm?» war eines der meistverkauften Sachbücher des Jahres 2020.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihm laut Anklage vom Mai diesen
Jahres vor, in einem Interview im April 2021 im Zusammenhang mit
kritischen Äußerungen über die Impfpolitik Israels mit
generalisierenden Aussagen auch gegenüber in Deutschland lebenden
Jüdinnen und Juden zu Hass aufgestachelt und diese als religiöse
Gruppe böswillig verächtlich gemacht zu haben.

Außerdem habe Bhakdi, der Professor für Medizinische Mikrobiologie
und Hygiene in Mainz war, in einer Rede bei einer
Wahlkampfveranstaltung am 24. September 2021 in Kiel die Zulassung
von Covid-19-Impfstoffen in Verbindung mit einem «Endziel» gebracht,
so die Anklage. Er habe von einem zweiten Holocaust gesprochen.
Dadurch sei das Schicksal von Jüdinnen und Juden unter der
NS-Herrschaft verharmlost worden.

Mehrere Thesen Bhakdis zur Corona-Pandemie wurden von Experten als
irreführend oder falsch eingeordnet.