Lage in Krankenhäusern im Norden angespannt
Die Corona-Zahlen setzen viele Krankenhäusern in Schleswig-Holstein
und Hamburg zu. Zum Teil gibt es schon Besuchsverbote. Stärker
gefragt sind auch wieder Bereitschafts-Hotlines.
Kiel/Hamburg (dpa/lno) - Die vielen Corona-Infektionen sowie andere
Erkrankungen von Patienten und Mitarbeitern machen den Kliniken im
Norden zu schaffen. Wieder stärker gefragte Bereitschafts-Hotlines
und Besuchsverbote in Krankenhäusern gehören zu den Folgen der
angespannten Versorgungssituation. In den Westküstenkliniken in Heide
und Brunsbüttel zum Beispiel seien die Zahlen der mit Corona
infizierten Patientinnen und Patienten so stark gestiegen, dass
Besuche nur noch in Ausnahmesituationen möglich seien, teilten die
Kliniken mit. Demnach gelten die Ausnahmeregelungen für das
Geburtszentrum, die Kinderklinik, die Begleitung Sterbender und in
besonderen ethischen Ausnahmesituationen, wie Sprecherin Vivien
Koschollek sagte.
Nicht alle Kliniken im Norden reagieren auf diese Weise. So plant das
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein laut Pressesprecherin
Angelika Kappen-Osman, derzeit kein Besuchsverbot. «Wir sind offen
für Besucher. Zumindest unter den gegebenen Bedingungen der
111-Regel», sagte sie. Die Regelung besagt, dass jeweils ein Besucher
pro Patient an einem Tag für eine Stunde in das jeweilige Krankenhaus
kommen darf.
Die Lage in den Kliniken sei derzeit generell angespannt, sagte der
Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein,
Patrick Reimund. Doch nicht nur die hohe Zahl der an Covid-19
erkrankten Patienten sei besorgniserregend, sondern: «Aufgrund von
Corona und anderen Erkrankungen ist der krankheitsbedingte Ausfall
des Krankenhauspersonals zur Zeit außergewöhnlich hoch».
In Hamburg spitzt sich die Lage ebenfalls zu: «Es ist überall eng.
Wenn die Nachversorgung durch fehlendes Personal nicht gesichert ist,
dann staut es sich eben auf den Stationen», sagte die
Geschäftsführerin der Hamburger Krankenhausgesellschaft, Claudia
Brase.
Mit der Zunahme der Corona-Infektionen seien auch bei der Hotline des
ärztlichen Bereitschaftsdienstes die Anrufzahlen wieder gestiegen,
sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Jochen
Kriens. Eine Auslastung wie zu Beginn der Pandemie sei allerdings
noch lange nicht erreicht. «Zu Corona-Hochzeiten waren die Anruf- und
Einsatzzahlen um ein Vielfaches höher», sagte Kriens. In
Schleswig-Holstein gebe es zwar wieder ein Anstieg der Anrufe, sagte
der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, Nikolaus Schmidt.
«Länger als 30 Minuten muss allerdings niemand warten.»
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