Schub durchs Oktoberfest? - Mehr Bayern-Landkreise über 1000

Die Corona-Herbstwelle in Bayern setzt sich fort und trifft immer
stärker auch Krankenhäuser - insbesondere auch in und um München, wo

die Inzidenzen nach dem Oktoberfest besonders hoch sind.

München (dpa) - Wie stark beschleunigte das Oktoberfest die ohnehin
anlaufende Corona-Herbstwelle in München und Bayern? Auffällig beim
Vergleich der 7-Tage-Inzidenzen ist derzeit eine gewisse Ballung um
München herum, wo Anfang der Woche das Oktoberfest endete. Sowohl die
Stadt als auch drei der vier direkt angrenzenden Landkreise liegen
nun über 1000, der Landkreis München nur relativ knapp darunter.
Insgesamt meldete das Robert Koch-Institut für neun bayerische
Landkreise und die Landeshauptstadt München Werte über 1000.

Schon in der zweiten Oktoberfestwoche waren die Zahlen in München
sehr stark gestiegen. Zwar legen die Inzidenzen auch bundesweit
merklich zu - zuletzt aber nur im Saarland im Wochenvergleich noch
stärker als in Bayern. Für das Saarland meldete das Robert
Koch-Institut am Freitag eine Inzidenz von 1119,4, für Bayern einen
Wert von 818. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz wurde mit 577,5
angegeben (Vorwoche: 466,0; Vormonat: 217,2).

Allerdings liefert dieser Wert nur ein sehr unvollständiges Bild der
Infektionszahlen. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI
erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte
einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der
Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu
einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Der Anstieg ist auch in Bayern inzwischen in den Krankenhäusern
sichtbar: München meldete am Freitag eine Belegung von 552 Patienten
mit Corona auf Normal-, Intensiv- und Übergangsstationen, 47 Prozent
mehr als vor einer Woche. Bayernweit stieg die Zahl der binnen einer
Woche mit oder wegen Corona eingelieferten Patienten auf ein
Allzeithoch von 1849, wie aus Zahlen des Landesamts für Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit hervorgeht.

Beide Zahlen enthalten allerdings auch einen hohen Anteil von
Patienten, die aus anderen Gründen eingeliefert und im Krankenhaus
positiv getestet wurden. Mehrere Krankenhäuser sehen die Patienten,
die mit und nicht wegen Corona kommen, sogar in der Überzahl.

Einige Kliniken sprachen von einer bereits angespannten Lage unter
anderem wegen vieler selbst an Covid-19 erkrankter Mitarbeiter. Es
komme zu Einschränkungen bei planbaren Operationen und in
Einzelfällen zu Stationsschließungen, hieß es von den Kliniken der
Ludwig-Maximilians-Universität. Auch die Helios Kliniken Oberbayern
berichten von steigenden Corona-Zahlen - vor allem auf ihren
Normalstationen - und von mehr infizierten Mitarbeitern.

Folgen hat die angespannte Lage der Kliniken auch für Rettungsdienst
und Notaufnahmen. Gerade in Oberbayern müsse man teilweise bis zu
eineinhalb Stunden fahren, um Patienten unterzubringen, sagte ein
Sprecher des Bayerischen Roten Kreuzes. «Seit etwa eineinhalb bis
zwei Wochen verschärft sich die Lage wieder.» Das sei für die
Patienten und Mitarbeiter sehr belastend und gefährde in letzter
Konsequenz Leben.

Online-Wechsel: In drei Minuten in die TK

Online wechseln: Sie möchten auf dem schnellsten Weg und in einem Schritt der Techniker Krankenkasse beitreten? Dann nutzen Sie den Online-Beitrittsantrag der TK. Arbeitnehmer, Studenten und Selbstständige, erhalten direkt online eine vorläufige Versicherungsbescheinigung. Die TK kündigt Ihre alte Krankenkasse.

Jetzt der TK beitreten





Zur Startseite