DAK: Während Corona mehr Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen

Die Corona-Zeit hat der ganzen Gesellschaft Einschränkungen
abverlangt. Nach Daten der DAK zeigen sich deutliche Folgen bei der
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.

Kiel (dpa/lno) - In der Corona-Pandemie haben Angststörungen bei
Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein nach Angaben der
Krankenkasse DAK stark zugenommen. Mädchen im Alter zwischen 15 und
17 Jahren seien besonders betroffen. Sie leiden im Vergleich zur
Vor-Corona-Zeit deutlich häufiger unter Depressionen, Angststörungen
und Adipositas, wie aus dem Kinder- und Jugendreport der
DAK-Gesundheit für Schleswig-Holstein hervorgeht.

2021 seien im Vergleich zu 2019 rund 59 Prozent mehr Jugendliche von
15 bis 17 Jahren mit Angststörungen und 25 Prozent mehr mit
depressiven Episoden ärztlich versorgt worden. Mädchen waren dabei
mit plus 69 Prozent bei Angststörungen und plus 38 Prozent bei
Depressionen stärker betroffen als Jungen. In der Altersgruppe der
10- bis 14-Jährigen stieg die Zahl der Behandlungen aufgrund einer
Angststörung bei Mädchen um ein Prozent, bei den Jungen gab es
dagegen einen Rückgang um sieben Prozent.

Der Report stützt sich auf Abrechnungsdaten von rund 42 000 Kindern
und Jugendlichen bis 17 Jahren aus Schleswig-Holstein, die bei der
DAK versichert sind

Auch bei der Zahl der Adipositas-Fälle (krankhaftes Übergewicht)
zeigt sich in den Daten eine deutliche Zunahme im Vergleich zur
Vor-Corona-Zeit. In der Altersgruppe der Fünf- bis Neunjährigen gab
es 35 Prozent mehr Adipositasdiagnosen. Die Zunahme war bei Mädchen
mit 42 Prozent deutlich stärker als bei Jungen mit 29 Prozent. In der
Altersklasse der 15- bis 17-Jährigen ist der Unterschied zwischen
Jungen und Mädchen noch deutlicher: ein Prozent bei den männlichen
Jugendlichen, 21 Prozent bei den weiblichen Jugendlichen.

DAK-Landeschef Cord-Eric Lubinski nannte vor allem die steigenden
Zahlen erstmalig diagnostizierter Depressionen bei jugendlichen
Mädchen besorgniserregend. «Wir dürfen die betroffenen Kinder und
ihre Eltern mit den Problemen nicht allein lassen. Gemeinsam müssen
Politik und Fachleute aus allen beteiligten Bereichen die Folgen der
Pandemie kurzfristig bewerten und Sofortprogramme und Hilfsangebote
starten.»

Die Zahl der Krankenhausaufenthalte ging 2021 bei Kindern und
Jugendlichen um 20 Prozent im Vergleich zu 2019 zurück. Die Anzahl
der Arztbesuche blieb konstant. Besonders groß fiel der Rückgang bei
Infektionskrankheiten mit minus 20 Prozent aus. 2021 bekamen zehn
Prozent weniger Kinder und Jugendliche Arzneimittel verschrieben als
in der Vor-Corona-Zeit. Die Zahl der verordneten Antibiotika sank um
42 Prozent, die der Reserveantibiotika sogar um 48 Prozent.

Die DAK-Gesundheit ist nach eigenen Angaben mit 5,5 Millionen
Versicherten, davon rund 240 000 in Schleswig-Holstein, die
drittgrößte Krankenkasse Deutschlands.

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