Lauterbach: Mit Maskenpflicht in Innenräumen nicht zu lang warten

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die
Länder aufgefordert, mit dem Erlass einer Maskenpflicht für
Innenräume nicht zu lange zu warten. Er verbreitete auf Twitter eine
Nachricht weiter, in der eine Grafik den starken Anstieg der
Corona-Zahlen in Bayern und besonders München seit dem Beginn des
Oktoberfests zeigt. Dazu schrieb er am Samstagabend: «Das wäre nicht

nötig gewesen wenn vor dem Einlass Selbsttests gemacht worden wären.
Auf 2-3 Euro wäre es bei den Preisen pro Maß nicht angekommen. Die
Entwicklung zeigt aber, was passieren wird, wenn die Länder mit der
Maskenpflicht im Innenraum zu lange warten.»

In Bayern ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100 000
Einwohner innerhalb einer Woche um 86 Prozent auf 655 am
Freitagmorgen gestiegen, in München um fast 200 Prozent auf 793.
Bundesweit lag sie am Samstagmorgen bei 497. Experten gehen davon
aus, dass die wirklichen Zahlen zwei- bis dreimal so hoch sind, weil
viele Infizierte keinen PCR-Test mehr machen und somit nicht erfasst
werden. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen im Zusammenhang mit
Corona binnen einer Woche stieg in Bayern um 71 Prozent auf 1469.

Bundesweit einheitlich gibt es eine FFP2-Maskenpflicht nur in
Fernzügen und Fernbussen, Pflegeheimen, Kliniken und Arztpraxen. Über
den Regionalverkehr entscheiden die Bundesländer - ihre
Gesundheitsminister halten dort aber an der Maskenpflicht fest. Mit
der seit Samstag geltenden Neuregelung können die Länder in
Eigenregie noch schärfere Maßnahmen verordnen, etwa Maskenpflichten
in Geschäften und Restaurants.