RKI: Verdreifachung der Corona-Inzidenz nach Kieler Woche

Berlin/Kiel (dpa/lno) - Nach der Kieler Woche ohne
Corona-Beschränkungen Ende Juni hat es nach Auswertung des Robert
Koch-Instituts (RKI) einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen in
der Region gegeben. Im Anschluss daran verdreifachte sich die
Sieben-Tage-Inzidenz binnen weniger Tage, wie aus einem am Donnerstag
veröffentlichten Bericht hervorgeht. Sie stieg für Kiel auf das
Pandemie-Maximum von 3289 Fällen je 100 000 Einwohner.

Betroffen waren auch die beiden benachbarten Kreise Plön und
Rendsburg-Eckernförde. Im selben Zeitraum sei aber allenfalls ein
schwacher Anstieg bei Hospitalisierungen, schweren Erkrankungen oder
Todesfällen zu erkennen gewesen. Laut dem Bericht sank die
Sieben-Tage-Inzidenz an Tag 17 nach dem Ende der Veranstaltung wieder
auf das Niveau der Vorwochen.

Während der Kieler Woche war die epidemiologische Entwicklung demnach
noch weitestgehend unauffällig, aber in der Folge hätten Unternehmen
und Kliniken von erheblichen Personalausfällen berichtet. Der
schnelle Anstieg der Fallzahlen begann am 26. Juni, dem letzten Tag
der Kieler Woche. Bis zum 15. Juli habe es demnach in Kiel geschätzt
und abzüglich einer sogenannten Hintergrundaktivität mindestens 5812
Fälle gegeben, 1709 Fälle im Kreis Plön und 1614 Fälle im Kreis
Rendsburg-Eckernförde.

Laut RKI könnten zeitgleiche, schwächere Anstiege der Inzidenzen in
Hamburg und Niedersachsen teilweise durch die Kieler Woche
beeinflusst gewesen sein.

Die Kieler Woche hatte erstmals seit 2019 wieder in vollem Umfang
stattgefunden. Nach Angaben der Stadt besuchten das Sommerfest rund
drei Millionen Gäste, viele auch von außerhalb. An den Regatten
nahmen 4000 Seglerinnen und Segler teil. In der Stadt und am Wasser
gab es zahlreiche Veranstaltungen und Konzerte. Die Kieler Woche gilt
als eines der größten Segelfeste weltweit.