Schönspritzen für die Wiesn - Mit Botox und Fillern aufs Oktoberfest

Nach der Corona-Pause in Dirndl oder Lederhose Eindruck machen? Viele
Oktoberfest-Besucher wollen da chirurgisch ein wenig nachhelfen - im
Zweifel auch mit Wadl-Implantaten. Vor allzu spontanen Eingriffen vor
der Wiesn warnen Fachleute aber.

München (dpa/lby) - Vor dem Oktoberfest setzen ästhetisch-plastische
Chirurgen in München mehr Schönheits-Spritzen als in anderen Monaten.
Er biete deshalb eigens kurz vor dem Beginn Wiesn-Sprechstunden in
der bayerischen Landeshauptstadt an, sagte Werner Mang, Leiter der
Bodenseeklinik in Lindau. Dabei gehe es vor allem um Eingriffe gegen
Falten im Gesicht mit Botox und Hyaluronsäure. «Nach 24 Stunden ist
man glattgebügelt und auf geht's faltenfrei zum Anstich.»

Ganz so spontan seien solche Eingriffe aber nicht zwingend sinnvoll,
sagte der Münchner Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie,

Dominik von Lukowicz. Schließlich brauche Botox einige Tage, bis die
Wirkung sichtbar werde - und Filler wie Hyaluronsäure könnten unter
Umständen blaue Flecken verursachen. «Es macht also Sinn, nicht am
Tag vorher in die Praxis zu gehen, sondern das früher zu planen.»

In seiner Praxis habe er mit Blick auf das Oktoberfest schon seit
Juli eine erhöhte Nachfrage festgestellt, sagte von Lukowicz.
Faltenfreiere und straffere Gesichter stünden dabei besonders hoch im
Kurs. Aber auch «frischere» Dekolletés gehören zu den häufigeren

Anfragen von Patientinnen, sagte der ästhetisch-plastische Chirurg
Edouard Manassa aus Düsseldorf, der in München eine Praxis betreibt.
«Bei den Dirndl zeigt man davon ja mehr.»

Implantate für strammer aussehende Wadl unterhalb der Lederhosen
stünden ebenfalls auf der Wunschliste mancher Wiesn-Besucher, wie
auch Bodenseeklinik-Leiter Mang bestätigt. Auf die leichte Schulter
nehmen sollte man aber keinen der Schönheitseingriffe. «Das ist kein
Kosmetikbesuch», betonte Manassa. «Es ist wichtig, dass das ein
Facharzt macht - und es vorher ein Aufklärungsgespräch gibt.»