Ministerium: Legionellen Ursache von Lungenkrankheit in Argentinien

San Miguel de Tucumán (dpa) - Ein Ausbruch einer zunächst
unidentifizierten Lungenkrankheit in einer argentinischen
Privatklinik ist laut dem örtlichen Gesundheitsministerium nun doch
auf Legionellen zurückzuführen. Dies teilte die Behörde der Provinz
Tucumán auf einer Pressekonferenz mit Argentiniens
Gesundheitsministerin Carla Vizzotti am Samstag (Ortszeit) mit.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zeigte sich auf
Twitter erleichtert über die neuen Erkenntnisse: «Keine neue
Pandemie. Das hätte noch gefehlt .»

Legionellen können bei Menschen Krankheiten von grippeartigen
Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen auslösen. Die
Erreger werden häufig durch zerstäubtes Wasser übertragen, etwa in
Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne.

Das Gesundheitsministerium der Provinz Tucumán meldete bis
einschließlich Samstag vier Tote und sieben Erkrankte mit schwerer
Lungenentzündung.

Alle Betroffenen waren Mitarbeiter oder Patienten in der Klinik Luz
Médica in San Miguel de Tucumán. Tests beim renommierten
Malbrán-Institut auf Covid-19, Hantavirus und mehrere
Legionellenstämme waren zunächst negativ ausgefallen. «Sehr gut. Der

Ausbruch in Argentinien wurde aufgeklärt», schrieb der Infektiologe
Leif Erik Sander von der Charité Berlin auf Twitter. «Es waren doch
Legionellen. Aber keine pandemische Gefahr.»

Die Behörden in Tucumán hatten die Fälle an die Pan-Amerikanische
Gesundheitsorganisation (Paho) gemeldet. Demnach klagten die ersten
Patienten zwischen dem 18. und 22. August über Fieber, Glieder- und
Bauchschmerzen sowie Atemnot. Bei mehreren der Betroffenen handelte
es sich um Pflegekräfte. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums
gehörten alle Patienten zur Risikogruppe: Sie waren Raucher oder
hatten eine Vorgeschichte mit Atemwegserkrankungen, Fettleibigkeit,
Diabetes und Bluthochdruck.