Hamburgs Schulsenator nennt Luftfilter-Programm einen «Flop»

Berlin (dpa) - Hamburgs Schulsenator Ties Rabe hat sich zu Beginn des
neuen Schuljahres unzufrieden mit dem in der Corona-Pandemie
begonnenen Förderprogramm für Luftfilteranlagen gezeigt. «Das
Bundesförderprogramm ist aus unserer Sicht ein Flop», sagte der
SPD-Politiker der «Rheinischen Post» (Samstag). «Offiziell geförder
t
werden vom Bund Luftfilter nur in solchen Räumen, die nicht gelüftet
werden können, also entweder über gar keine Fenster verfügen oder nur

über Fenster, die nicht geöffnet werden können. Solche
Unterrichtsräume gibt es in der Regel in keiner normalen Schule",
sagte Rabe. Das Programm sei damit von vornherein nur auf eine extrem
kleine Zahl von Unterrichtsräumen begrenzt gewesen.

Die Bundesregierung hatte vor rund einem Jahr 200 Millionen Euro für
die Anschaffung mobiler Luftreiniger zur Verfügung gestellt. So
sollte der Präsenzbetrieb in Schulen und Kitas möglichst
sichergestellt werden.

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW),
Maike Finnern, bemängelte in der Zeitung das Vorgehen der Länder: «Es

ist ein Armutszeugnis, dass die Länder bis heute keine bundesweite
Strategie für den Kauf und Einsatz der Anlagen entwickelt haben, es
aber auch nur teilweise im Alleingang schaffen, schnell tragfähige
Konzepte auszuarbeiten», sagte Finnern. Die Folge: Vielfach seien
Kommunen als Schulträger trotz der Bundesmittel mit dem Kauf der
Anlagen materiell überfordert, weil die notwendige Unterstützung der
Länder nicht in erforderlichem Maße klappe.