Barmer: Mehr Krankschreibungen wegen Corona-Erkrankungen

Hannover (dpa/lni) - Die Zahl der Krankschreibungen wegen einer
Corona-Erkrankung in Niedersachsen und Bremen ist nach Beobachtung
der Barmer Krankenkasse im Juli spürbar in die Höhe gegangen. Nach
einem in diesem Jahr beobachteten Tiefstand in Niedersachsen von 78
Arbeitsunfähigen pro 10 000 Versicherte in der Woche vom 5. bis 11.
Juni stiegen die Krankschreibungen wegen einer Sars-Cov-2-Infektion
an, teilte die Kasse am Dienstag in Hannover mit. In der Woche vom
10. bis 16. Juli seien es 224 Beschäftigte je 10 000 Versicherte
gewesen. Das entspreche einer Zunahme um 187 Prozent. Diese Angaben
beziehen sich auf Barmer-Versicherte mit Anspruch auf Krankengeld.

In Bremen stiegen demzufolge die vergleichbaren Werte von 68 auf 188
Beschäftigte je 10 000 Barmer-Versicherte, was einer Zunahme von 177
Prozent entspreche.

Diesen Trend gebe es auch bei allgemeinen Atemwegserkrankungen. Die
Zahl der Atemwegserkrankungen ohne Corona sei zuletzt in
Niedersachsen knapp dreimal und in Bremen mehr als dreimal so hoch
gewesen wie im gesamten Jahr 2021.

Als Ursache macht die Krankenkasse die inzwischen fehlende
Homeoffice-Pflicht aus. «Wer mehr Kontakte im Büro hat, der hat ein
erhöhtes Infektionsrisiko», sagte Heike Sander,
Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen.
Möglicherweise hätten im vergangenen Jahr Beschäftigte bei einer
Atemwegserkrankung wie Husten oder Schnupfen auf eine Krankmeldung
verzichtet, wenn sie von zu Hause aus gearbeitet hätten.