Land fördert Obduktionen von Impf- und Corona-Toten

Stuttgart (dpa/lsw) - Das Land fördert die Forschung über
Langzeitfolgen einer Corona-Infektion und Obduktionen von Impf- und
Corona-Toten mit 12,7 Millionen Euro. Das teilte das
Wissenschaftsministerium der Deutschen Presse-Agentur mit. Es gehe um
«Hilfe für Menschen, die unter Long Covid leiden, wirksamere
Therapien und ein besseres Verständnis davon, warum Therapien nicht
anschlagen oder Komplikationen bei Impfungen auftreten», sagte
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne). Es brauche akut und
dringend die Erkenntnisse der Wissenschaft inklusive neuer
Technologien, um die Pandemie und ihre Auswirkungen zu bekämpfen.

Etwa jede vierte Patientin und jeder vierte Patient leidet nach
Angaben des Ministeriums sechs bis zwölf Monate nach einer Infektion
unter erheblichen Symptomen, die Gesundheit wie Arbeitsfähigkeit
beeinträchtigen. Obduktionsbasierte Forschung trage zudem zum
besseren Verständnis von Therapieversagen insbesondere bei neu
auftretenden Varianten oder auch möglichen Impfkomplikationen bei.

An den Unikliniken im Südwesten werden bereits seit Längerem
Corona-Tote obduziert, um die Erkrankung besser zu verstehen. Das
Land unterstützte die Covid-Obduktionsforschung der fünf
Universitätspathologien im Südwesten bereits von August 2020 bis Ende
2021 mit rund 1,8 Millionen Euro. Der Forschungsbereich werde nun
erweitert, teilte das Ministerium mit. Obduktionen sollen etwa auch
bei Todesfällen infolge von Impfkomplikationen durchgeführt werden.
«Mehr Forschung und Transparenz tragen auch dazu bei, das Vertrauen
der Menschen in die Impfung weiter zu stärken», sagte Bauer.