Lauterbach warnt erneut vor Unterschätzen von Corona-Infektionen

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat erneut
davor gewarnt, Corona-Infektionen in der laufenden Sommerwelle zu
unterschätzen oder in Kauf zu nehmen. Die ursprüngliche Idee, dass
man sich infiziere und danach dann für immer immun sei, habe sich
nicht bestätigt, sagte der SPD-Politiker dem «Kölner Stadt-Anzeiger
(Freitag-Ausgabe und Podcast). Er verwies darauf, dass man sich sehr
leicht mit der aktuellen Virusvariante BA.5 anstecken könne, auch
wenn man mit der vorherigen Variante BA.2 infiziert gewesen war.

Bei BA.5 sei laut neuen Studien zudem die Wahrscheinlichkeit größer,
dass man schwer erkranke und im Krankenhaus behandelt werden müsse.
Man sehe in Deutschland schon einen Anstieg der Hospitalisierungen
und mehr Verlegungen auf Intensivstationen, erläuterte der Minister.

Er wandte sich gegen die Darstellung des Chefs der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der die Omikron-Variante «fast als
Friedensangebot des Virus» bezeichnet hatte. Eine Annahme eines
solchen Angebots würden viele mit dem Tod bezahlen. «Viele Menschen
mit Risikofaktoren würden dann schwer erkranken oder versterben.»
Zudem steige das Risiko für Long Covid. «Daher müssen wir das Problem

lösen nicht durch eine ständige Infektion, sondern durch bessere
Impfstoffe», sagte Lauterbach.