Kabinett: Kommunale Corona-Testzentren bleiben bis Jahresende

München (dpa/lby) - Die rund 150 Corona-Testzentren der
Kreisverwaltungsbehörden sollen mindestens bis zum Jahresende
erhalten bleiben. Das hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Das
gleiche gilt für die mobilen Teststrecken der Regierungen. Zudem
sollen die kommunalen Testzentren nach den Sommerferien um weitere
dezentrale mobile Teams ergänzt werden. Damit stehe zusammen mit den
Teststellen von privaten Anbietern, Apotheken, Ärzten und
Rettungsdiensten ein dichtes flächendeckendes Netz von rund 2600
Teststellen bereit, hieß es in der Mitteilung der Staatskanzlei.

Zudem sollen besonders gefährdete Gruppen noch besser geschützt
werden. Dazu sollen in den Alten- und Pflegeheimen ab Herbst
präventive PCR-Pooltests ermöglicht werden. Mit diesem freiwilligen
zusätzlichen Angebot zu den üblichen Schnelltests baue man auf den
sehr guten Erfahrungen mit den Pooltests für Schulen auf, hieß es.
Damit könnten Infektionen noch früher erkannt und die Ausbreitung des
Virus in den Einrichtungen noch effizienter vermieden werden.

«Der Schutz der Menschen, die durch das Coronavirus besonders
gefährdet sind, ist und bleibt ein Kernziel unserer Teststrategie»,
sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Die Einrichtungen
könnten Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Beschäftigten zweimal pro
Woche Tests anbieten - die Kosten trage der Freistaat. Rund 17
Millionen Euro aus dem Sonderfonds Corona-Pandemie sollen demnach für
September bis Dezember zur Verfügung gestellt werden. «Wir wissen
nicht, welche Variante uns im Herbst beschäftigen wird. Deswegen ist
es wichtig, dass wir präventive Maßnahmen ergreifen», betonte er.

An Schulen und in Kindertagesstätten ist keine neuerliche Testpflicht
geplant. Schulen und Kitas können jedoch für freiwillige Tests zu
Schuljahresbeginn Selbsttests aus ihren Vorräten anbieten, oder sie
können sie bei den Kommunen oder dem Pandemiezentrallager anfordern.

«In einem sind sich die Experten einig: Im Herbst und Winter wird es
zu einem saisonalen Anstieg der Corona-Infektionen kommen», sagte
Holetschek. «Da die Zahlen schon jetzt in den Sommermonaten höher
sind als in den Vorjahren, müssen wir uns mehr denn je auf die
Herbst- und Winterwelle vorbereiten.» Darauf richte man die
Teststrategie aus.