Bayerns Heilbäder fordern wegen hoher Gaspreise Hilfe

Viele Schwimmbäder lassen ihre Becken etwas kälter, um Gas zu sparen.
Die Thermen in Bayerns Heilbädern sind dagegen auf besonders warmes
Wasser angewiesen - und fordern deshalb Hilfe aus der Politik.
Könnten sonst Schließungen drohen?

Bad Füssing (dpa/lby) - Viele Thermen in Bayerns Heilbädern und
Kurorten stehen wegen der hohen Gaspreise unter Druck. Nur einzelne
mit Gas beheizte Bäder hätten die Becken bisher kälter gelassen als
üblich, sagte der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes
(BHV) und Landrat des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge, Peter
Berek. Die Thermen in den Bayerischen Heilbädern und Kurorten seien
«wesentlicher Bestandteil der Therapien» für Gäste und Patienten.
Daher sei es «fast nicht möglich, an den bestehenden Leistungen etwas
zu verändern, ohne Therapieformen einzuschränken».

Die steigenden Gaspreise bedrohten aber «die gesamte
Wirtschaftlichkeit der Thermen», betonte BHV-Geschäftsführer Thomas
Jahn. «Ein Teil kann nur durch steigende Eintrittspreise abgedeckt
werden. Diese Option hat jedoch Grenzen, da wir die Gäste und
Patienten nicht überfordern dürfen.» Zwar bemühten sich die Thermen
,
ihre Heizungen auf andere Energieträger umzustellen. Das könne aber
«noch ein paar Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen».

Unterdessen sind nach Angaben des Verbands mit Sitz in Bad Füssing
(Landkreis Passau) auch Schließungen von Thermen möglich. Die
Betriebe aus wirtschaftlichen Gründen vorübergehend zu schließen, sei

zwar «nur die ultima ratio», also das letzte Mittel, sagte
BHV-Vorsitzender Berek. «Schließlich hängt an den Thermen in vielen
Kurorten und Heilbädern die gesamte Infrastruktur.» Viele Gastgeber
müssten ohne Thermen-Angebot ebenfalls schließen.

Sollte das Bundeswirtschaftsministerium aber die Alarmstufe des
Notfallplans für die Gasversorgung ausrufen, könnte das auch für die

Thermen die Schließung bedeuten. Der Verband fordere deshalb von der
Politik, dass gerade «Thermen in Heilbädern und Kurorten, die
vorwiegend der Gesundheit und Therapie dienen», in diesem Fall «nicht
sofort geschlossen werden», sagte Geschäftsführer Jahn.

Außerdem brauche es «dringend eine Lösung, dass die massiven
Kostensteigerungen nicht komplett auf die Unternehmen und damit auf
die Gäste und Patienten durchschlagen», sagte Jahn. Zudem müssten
Förderprogramme für die Umstellung auf erneuerbare Energien ausgebaut
werden. «Es braucht einen langfristigen Plan, der es für Unternehmen
und Kommunen möglich macht, Perspektiven zu entwickeln.»

Nach den Einschränkungen durch die Corona-Krise hatten sich die Kur-
und Heilbäder im Freistaat bei den Gästezahlen zuletzt eigentlich
wieder im Aufwind gesehen. «Ich glaube, wir sind auf Kurs», sagte
Jahn Mitte Juni. Die Nachfrage erreiche zwar noch nicht das Niveau
des Jahres 2019. Damit sei aber früher oder später zu rechnen.

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