Sachsen verlängert Corona-Schutzverordnung - mit Änderungen

Dresden (dpa/sn) - Die sächsische Regierung hat die
Corona-Schutzverordnung angesichts noch immer steigender
Infektionszahlen um vier Wochen verlängert. Die bisherigen
Basisschutzmaßnahmen werden damit bis einschließlich 13. August
aufrechterhalten, wie Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am
Dienstag in Dresden sagte.

Es gebe leichte Änderungen, aber keine Lockerungen. In Krankenhäusern
und Arztpraxen sind nur noch OP-Masken statt FFP2-Masken Pflicht, die
Testpflicht für Geimpfte und Genesene unter Beschäftigten und
Besuchern fällt weg. «Deren Virenlast ist wesentlich niedriger.» Au
ch
in den Pflegeeinrichtungen gebe es behutsame Erleichterungen für
Geimpfte und Genesene.

Mit Blick auf den Herbst bleibe die Schutzimpfung das zentrale
Mittel, sagte Köpping. Das Ministerium geht von steigendem Interesse
daran aus, auch weil die dritte Impfung ab Oktober als
Grundimmunisierung für das Reisen nötig ist. Zu erwarten sei zudem,
dass ab Herbst eine vierte Impfung gebraucht werde.

Laut Köpping sollen die 13 staatlichen Impfstellen wieder aufgestockt
werden und es sollen wie im Frühjahr Landkreise und kreisfreie Städte
Impfungen anbieten können. Dafür habe das Kabinett eine Unterstützung

in Höhe von 16 Millionen Euro beschlossen.

Ziel sei, eine Überlastung des Gesundheitssystems und der kritischen
Infrastruktur zu vermeiden, sagte Köpping. Es könne nicht
vorhergesagt werden, welches Szenario eintreten werde. Je nachdem
werde der nötige Bedarf an Schutzmaßnahmen festgelegt - «so wenig wie

möglich, aber so viel wie nötig». Dazu müsse das
Infektionsschutzgesetz so schnell wie möglich verabschiedet werden,
forderte Köpping. Alle Maßnahmen seien nur wirksam, wenn die Menschen
mitmachten.

Mit einer aktuellen Inzidenz von 428,6 hat Sachsen den bundesweit
zweitniedrigsten Wert, allerdings wie in allen Bundesländer mit nach
wie vor steigendem Trend. «Das heißt, es ist weiter Vorsicht
geboten», sagte Köpping. Dort, wo viele Menschen sind, sollten Masken
getragen werden, vor allem in Innenräumen. «Die Empfehlung ist,
vorsichtig zu bleiben und sich zu schützen.» Nach wie vor würden
Menschen an Corona sterben.

Die Lage in den Krankenhäusern sei im Bereich der Intensivstationen
nicht angespannt, die Belegung mit Corona-Patienten sei sogar
rückläufig. Auf Normalstationen gebe es indes einen Anstieg von
Patienten mit Corona, die wegen anderer Erkrankungen dorthin kämen
und dann positiv getestet würden.