Belastete Chempark-Abwässer sollen in den Rhein geleitet werden

Köln (dpa/lnw) - Mit Toluol und Kohlenstoffverbindungen belastetes
Wasser aus dem Chemiepark in Leverkusen soll über eine Kläranlage in
den Rhein geleitet werden. Das hat die Kölner Bezirksregierung am
Freitagabend mitgeteilt.

Ein Teil des bei der Explosion eines Abfalltanks im letzten Jahr in
Abwassertanks zurückgehaltenen Lösch- und «Ereigniswassers» sei
bereits nach einer Vorbehandlung in einer speziellen Reinigungsanlage
über die Kläranlage entsorgt worden.

Zurzeit stünden drei Abwässer zur Einleitung über die Kläranlage in

den Rhein an: Es handele sich dabei um 30 Kubikmeter eines mit Toluol
belasteten Abwassers aus einem Schadensfall, 2400 Kubikmeter eines
mit Kohlenstoffverbindungen belasteten Abwassers und 3300 Kubikmeter
Abwasser aus einem Niederschlags- und Kühlwasserkanal, das aufgrund
einer unregelmäßigen Trübung zurückgehalten wurde.

Die Abwässer seien auf ihre Inhaltsstoffe und die toxische Wirkung
untersucht und bewertet worden. Im Ergebnis sei «keine zusätzliche
Belastung des Gewässers zu erwarten, wenn die Tankinhalte über die
Kläranlage in den Rhein eingeleitet werden». Daraufhin sei unter
Beteiligung des Umweltministeriums eine Einleiterlaubnis erteilt
worden.

Die Tankinhalte dürften nicht gleichzeitig, sondern müssten
nacheinander in die Kläranlage eingeleitet werde. Über eine
Mengensteuerung werde gewährleistet, dass die
trinkwasserspezifischen «Zielwerte» im Rhein eingehalten werden.

Die Internationale Hauptwarnzentrale zur Rheinüberwachung und die
Wasserwerksbetreiber würden informiert. Die Einleitung werde am
Ablauf der Kläranlage und im Rhein durch amtliche Probenahmen
überwacht. Die Bezirksregierung war am Abend für Rückfragen nicht
erreichbar. Aus dem Rhein wird über Uferfiltrat Trinkwasser für die
Anrainerstädte gewonnen.