Studie: 100 000 Menschen in MV mit Herzinfarkt-Risiko durch Stress

Schwerin (dpa/mv) - Rund 100 000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern
haben einer Studie zufolge ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko infolge
von Depressionen, Ängsten oder Arbeitsstress. Die Betroffenen wiesen
auch vermehrt körperliche Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck
oder Adipositas auf, teilte die Krankenkasse DAK am Montag unter
Verweis auf ihren Gesundheitsreport 2022 mit.

Menschen, die von Depressionen, Angststörungen oder Arbeitsstress
betroffen sind, berichten demnach häufiger auch von weiteren
Risikofaktoren. So rauchten sie öfter (plus 12 Prozentpunkte) als
Menschen, die nicht angst- und stressbelastet sind. Erhöhte
Cholesterinwerte seien bei ihnen ebenfalls deutlich verbreiteter
(plus 16 Prozentpunkte).

Für die Studie ließ die DAK nach eigenen Angaben Daten von rund 67
000 erwerbstätigen Versicherten im Nordosten analysieren. Zusätzlich
habe das Forsa-Institut 200 Beschäftigte in MV befragt.

Jedes Jahr sterben den Angaben zufolge rund 8200 Menschen in
Mecklenburg-Vorpommern an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. «Unser
aktueller Gesundheitsreport zeigt, dass die Rolle von Stress und
psychischen Erkrankungen als Risiko für Herzinfarkte oft unterschätzt
wird», erklärte DAK-Landeschefin Sabine Hansen. Das Risiko für einen

Herzinfarkt bei Depressionen sei ähnlich hoch wie bei starkem
Übergewicht.

Die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen steigen laut DAK in MV
seit langem - in den vergangenen zehn Jahren um 55 Prozent.