Studie: Affenpocken-Infektion an sehr belasteten Oberflächen möglich

Hamburg (dpa) - Oberflächen, die an Affenpocken erkrankte Patienten
berührt haben, können hochgradig mit dem Virus belastet sein. Das ist
das Ergebnis einer am Freitag veröffentlichten Untersuchung von
Forschenden des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE).
Zugleich werde Entwarnung gegeben: Es sei mit der Studie noch nicht
bewiesen, dass sich andere Menschen durch den Kontakt der
kontaminierten Oberflächen anstecken können.

«Wir gehen davon aus, dass Oberflächen sehr stark belastet sein
müssten, um sich durch den Kontakt mit dieser Oberfläche anstecken zu
können», sagte Johannes Knobloch, Leiter der Studie und des
Arbeitsbereichs Krankenhaushygiene des UKE. Dies betreffe
wahrscheinlich vor allem in der Versorgung betroffener Patienten
tätige Menschen sowie Personen, die mit einem Erkrankten
zusammenleben. «Von öffentlich zugänglichen Handkontaktflächen wie

Türklinken oder Aufzugknöpfen geht nach den bisherigen Erkenntnissen
keine Gefährdung aus.»

In Deutschland sind inzwischen mehr als 1000 Affenpocken-Fälle
erfasst worden. Das Robert Koch-Institut (RKI) wies in einer
Online-Übersicht mit Stand Freitag insgesamt 1054 übermittelte Fälle

aus allen Bundesländern aus. Die ersten Affenpocken-Fälle in
Deutschland waren vor etwa sechs Wochen bekannt geworden.

Die eigentlich seltene Virus-Erkrankung, von der weltweit zuletzt
mehrere Tausend Fälle nachgewiesen wurden, überträgt sich nach
bisherigem Kenntnisstand hauptsächlich durch engen Körperkontakt von
Mensch zu Mensch.