Kliniken befürchten Chaos wegen Test-Bescheinigungen für Besucher

München (dpa/lby) - Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG)
befürchtet ein Chaos mit Besuchen von Patienten wegen der neuen
Corona-Testverordnung. Nach den neuen Vorgaben können Besucher in
Krankenhäusern und Pflegeheimen zwar in den Teststationen weiterhin
einen kostenlosen Bürgertest erhalten, sie müssen die Berechtigung
aber mit einer Bescheinigung der jeweiligen Einrichtung nachweisen.
Solche Dokumente könnten die Krankenhäuser aber gar nicht im großen
Stil ausstellen. «Es ist weder Personal noch Logistik dafür
vorhanden», sagte BKG-Sprecher Eduard Fuchshuber am Freitag. «Das
wird am Wochenende zum Chaos führen, glaube ich.»

Die neue Testverordnung war am Mittwoch verkündet worden und am
Donnerstag in Kraft getreten. Nur noch bestimmte Gruppen bekommen nun
kostenlose Tests. Andere Gruppen, wie beispielsweise Besucher von
Veranstaltungen in Hallen oder Menschen mit roter Corona-Warn-App,
können für drei Euro Zuzahlung Tests erhalten. Der Nachweis für die
Berechtigung muss dann beispielsweise mittels der gekauften
Konzert-Karte erbracht werden. Von den Nicht-Berechtigten verlangen
die Betreiber der Test-Zentren den vollen Preis - dies sind je nach
Anbieter etwa zwischen 10 und 15 Euro.

Viele Stellen hatten kritisiert, dass das
Bundesgesundheitsministerium erst zur Wochenmitte die neuen Regeln im
Detail bekanntgegeben hat - und diese dann binnen kürzester Zeit
umzusetzen waren. Dies bemängeln auch die Kliniken. «Das ist den
Krankenhäusern über Nacht aufoktroyiert worden», sagte Fuchshuber.
«Es ist ein großes Ärgernis, wie das gemacht wurde.» Die Kliniken
hätten andere Dinge zu tun, als Besucher-Zettel auszustellen.
Fuchshuber glaubt, dass es eine große Herausforderung wird, wenn am
Wochenende viele Freunde und Verwandte von Patientinnen und Patienten
an die Klinikpforten kommen und nach Bescheinigungen fragen.