Britische Medizin-Studenten lernen an Hologramm-Patienten

Cambridge (dpa) - Hologramme als Ersatz für echte Patienten sollen
Medizin-Studenten in Großbritannien eine bessere Ausbildung
ermöglichen. Das Programm, das zunächst am Addenbrooke's-Krankenhaus
in Cambridge zum Einsatz kommt, sei das weltweit erste dieser Art,
teilten die Universität Cambridge, der Gesundheitsdienstleister
Cambridge University Hospitals NHS Foundation Trust und die
US-Technologiefirma GigXR mit. Die ersten Hologramm-Patienten sind
der Simulation zufolge an Asthma, Anaphylaxie, Lungenembolie und
Lungenentzündung erkrankt. Als nächstes sollen Kardiologie und
Neurologie im Fokus stehen.

Das HoloScenarios genannte Trainingssystem vermischt die natürliche
Wahrnehmung mit einer virtuellen Ebene (Mixed Reality). Die
Studierenden tragen dabei Mixed-Reality-Headsets, können einander
gegenseitig sehen, aber auch mit den Hologrammen arbeiten. Nach
Angaben der Entwickler soll dies eine flexiblere und kostengünstigere
Ausbildung bieten als herkömmliche Simulationen, bei denen mehr
Aufwand und höhere Kosten etwa für die Wartung von Labors und die
Einstellung von Schauspielern anfallen.

«Mixed-Reality wird zunehmend als nutzvolle Methode für
Simulationstraininga angesehen», sagte Projektleiter Arun Gupta. Die
Nachfrage wachse, auch weil Institutionen bei der Beschaffung
sparten.