Land will sich für Corona-Herbst wappnen

Die Frage nach dem Corona-Herbst gleicht derzeit dem Blick in die
Glaskugel. Das Land will aber dafür Sorge tragen, dass man schnell
auf eine Zuspitzung der Lage reagieren kann. Wie geht es mit den
Tests ab Donnerstag weiter?

Stuttgart (dpa/lsw) - Baden-Württemberg will angesichts einer
drohenden Corona-Welle im Herbst Vorkehrungen treffen - allerdings
sind der Landesregierung wegen der noch ausstehenden Entscheidungen
im Bund auch ein stückweit die Hände gebunden. Am Dienstag wollen
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Sozialminister Manne Lucha
eine Bilanz und einen Ausblick des Corona-Managements geben. Zuletzt
hatten beide Grünen-Politiker gefordert, dass die Ampel in Berlin das
Infektionsschutzgesetz schnell so ändern müsse, dass die Länder im
Herbst wieder Maskenpflicht und Kontaktverbote anordnen könnten.

Klar ist jetzt, dass es ab Ende Juni auch in Baden-Württemberg keine
kostenlosen Corona-Bürgertests in Teststellen und Apotheken für alle
geben wird. Gratis bleiben die Schnelltests nur für bestimmte
Risikogruppen - in der Regel werden von diesem Donnerstag an aber je
drei Euro aus eigener Tasche fällig. Hinzu kommt, dass auch Menschen,
die einen Angehörigen im Alten- oder Pflegeheim besuchen wollen,
Anspruch auf einen Gratis-Test haben sollen. Hier befürchten die
Länder Missbrauch, weil theoretisch jeder behaupten könnte, dass er
seine Mutter im Heim besuchen möchte.

Die Landesregierung will - wenn möglich - ohne die Wiedereröffnung
von Impfzentren durch Herbst und Winter kommen. Zuletzt hieß es, im
Fall einer neuen Zuspitzung der Corona-Lage könnten Ärzte und
Apotheker in Baden-Württemberg rund 810 000 Menschen pro Woche
impfen. Das würde bedeuten, dass der Großteil der impfwilligen
Bevölkerung innerhalb von acht Wochen immunisiert sein könnte. Lucha
hat aber schon klargestellt, dass es weiter möglich sein müsse, im
Notfall die Impfzentren wieder aufzusperren.