Linke kritisiert Kostenbeteiligung der Menschen an Corona-Bürgertests

Magdeburg/Berlin (dpa) - Sachsen-Anhalts Linke-Landtagsfraktion hat
kritisiert, dass die Bürger künftig für Corona-Schnelltests drei Euro

bezahlen sollen. «Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gefährdet
mit der Kostenbeteiligung an den Corona-Tests die Erfolge bei der
Bekämpfung der Corona-Pandemie», argumentierte die
gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, Nicole Anger, am
Freitag in Magdeburg. «Nicht jeder Mensch in unserem Land wird
angesichts der steigenden Kosten in allen Lebensbereichen in der Lage
sein, diese Beteiligung eigenmächtig aufzubringen.»

Die Linke-Fraktion wolle sich dafür einsetzen, dass in Sachsen-Anhalt
von der Bundesverordnung abgewichen wird und die Tests weiterhin für
alle Menschen kostenfrei zugänglich sind.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) hatte zuvor mitgeteilt,
dass es über den Sommer weiter ein Angebot mit kostenlosen
Corona-Schnelltests für Risikogruppen geben soll. Für alle anderen
sollen «Bürgertests» aber künftig drei Euro kosten. In der Regierun
g
habe es eine entsprechende Einigung auf eine neue Testverordnung ab
dem 30. Juni gegeben. Lauterbach sagte, angesichts der Kosten von
durchschnittlich einer Milliarde Euro pro Monat seien die
kostenfreien Tests für den Bund in der angespannten Haushaltslage
nicht mehr zu leisten. Das neue Konzept sehe bis Jahresende noch
Ausgaben von 2,7 Milliarden Euro vor - bei voller Übernahme wären bis
zu fünf Milliarden Euro zu erwarten gewesen.

Kostenlose Schnelltests sollen künftig weiter für vulnerable Gruppen
möglich sein, darunter auch Kinder bis fünf Jahre, Frauen zu Beginn
der Schwangerschaft und Besucher von Kliniken und Pflegeheimen. Die
Länder hätten die Möglichkeit, die Eigenbeteiligung von drei Euro
auch für weitere Gruppen zu übernehmen.