Brandenburg erhält 240 Dosen Impfstoff gegen Affenpocken

Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg hat die ersten 240 Dosen Impfstoff
gegen Affenpocken erhalten. Diese sollen zunächst vor allem bei engen
Kontaktpersonen von Infizierten eingesetzt werden, wie das
Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Der Impfstoff werde bei
minus 20 Grad in der Krankenhausapotheke des Potsdamer Klinikums
Ernst von Bergmann gelagert. In Brandenburg sind bislang 11 Fälle von
Affenpocken bestätigt.

Für ganz Deutschland habe die Bundesregierung mit der ersten
Lieferung 40 000 Impfdosen bereitgestellt, so das Ministerium. Im
Laufe des dritten Quartals dieses Jahres werde die Lieferung von
weiteren 20 000 Dosen erwartet. Mit Stand Freitag sind 676
Affenpockenfälle in 14 Bundesländern beim Robert Koch-Institut (RKI)
gemeldet. Allein in Berlin waren es mit Stand Montag 317 Fälle.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Impfung für
bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu
Infizierten hatten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko sieht das Gremium
bei Männern, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit
wechselnden Partnern haben. Auch für Personal von Speziallaboratorien
komme unter Umständen eine vorsorgliche Impfung infrage.

Affenpocken gelten - verglichen mit den seit 1980 ausgerotteten
Pocken - als weniger schwere Erkrankung. «Eine Gefährdung für die
Gesundheit der breiten Bevölkerung wird nach derzeitigen
Erkenntnissen als gering eingeschätzt», sagte Gesundheitsministerin
Ursula Nonnemacher (Grüne). «Anders als bei Corona verbreiten sich
Affenpocken-Viren nur bei sehr engem Kontakt.» Die Symptome wie
Fieber und Hautausschlag verschwinden gewöhnlich innerhalb weniger
Wochen von selbst, können bei einigen Menschen aber zu medizinischen
Komplikationen und in sehr seltenen Fällen zum Tod führen.