Verband dämpft Erwartungen an Wirkung von Medikamenten gegen Corona
Berlin (dpa) - Der Chef des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich
Weigeldt, hat vor zu hohen Erwartungen an die Wirkung von
Medikamenten gegen Corona gewarnt. «Natürlich ist es sehr erfreulich,
dass Fortschritte bei der Entwicklung wirkungsvoller Medikamente
gegen schwere Covid-Verläufe gemacht werden», sagte er dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Die Politik sollte aber nicht
den Eindruck vermitteln, dass die Ärztinnen und Ärzte einfach nur
mehr Anti-Corona-Medikamente verschreiben müssen und alles wird gut.
Diese Vorstellung mag zwar verführerisch sein, entspricht aber nicht
den Fakten.»
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat mit Blick auf
eine wohl angespanntere Lage im Herbst einen Sieben-Punkte-Plan
angekündigt. Dazu gehören eine erneute größere Impfkampagne, ein
schnellerer Einsatz von Medikamenten bei Erkrankten und präzisere
Zuständigkeiten für Corona-Schutz in Pflegeheimen. Kürzlich hatte
Lauterbach gesagt, es gebe sehr überzeugende Medikamente, die viel zu
wenig eingesetzt würden. In Deutschland ist seit Februar das
Medikament Paxlovid auf dem Markt. Mit dem Mittel soll schweren
Verläufen entgegengewirkt werden.
Weigeldt sagte: «Paxlovid kann für eine kleine Gruppe an
Hochrisikopatientinnen und Patienten sehr hilfreich sein, es ist
jedoch kein «Gamechanger» für die breite Bevölkerung.» Das Medika
ment
habe eine Reihe an Wechselwirkungen, müsse außerdem bereits sehr früh
in der Erkrankung eingenommen werden. «Einfach nur zu fordern, dass
die Ärztinnen und Ärzte den Rezeptblock früher zücken sollten und w
ir
haben die Pandemie im Griff, wäre viel zu kurz gesprungen», sagte
Weigeldt. Die Politik solle keine falschen Erwartungen wecken. «Die
wirkungsvollste aller Maßnahmen ist und bleibt die Impfung.»
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