Facebook zeigt Prototypen für dünnere VR-Brillen

Menlo Park (dpa) - Selbst die kompakteren Brillen zur Anzeige
virtueller Realität sind bislang recht klobig - doch der
Facebook-Konzern Meta will das ändern. Das Unternehmen, das stark auf
virtuelle Welten setzt, zeigte am Montag einen Prototypen, der
deutlich dünner und leichter als bisher erhältliche Geräte ist. Die
Brille mit dem Codenamen «Holocake 2» ist augenscheinlich nur wenige
Zentimeter dick. Sie müsse allerdings an einen Computer angeschlossen
werden, schränkte Meta ein. Zuletzt setzte der Konzern mit zwei
Generation seines Modells Quest auf VR-Brillen, die ohne Verbindung
zu einem PC auskommen.

Für das kompakte Design des Prototypen sorgen vor allem Innovationen
bei den Linsen. Dazu gehört holografische Optik, dank der die Linse
praktisch flach sein kann, wie Meta erläuterte. In einem noch nicht
gebauten Konzept mit dem Namen «Mirror Lake» verspricht der Konzern
ein leistungsstarkes VR-Headset in der Größe einer Skibrille. Als
nächstes Gerät will Meta bis Jahresende eine Brille mit dem Codenamen
«Cambria» auf den Markt bringen, die neben der Anzeige virtueller
Welten auch die reale Umgebung mit Kameras einfangen und dem Nutzer
einblenden soll.

Unklar blieb, warum Meta die Zukunftsprojekte jetzt präsentierte: Es
wurden keine Angaben dazu gemacht, wann fertige Geräte auf Basis der
Prototypen in den Handel kommen könnten. Allerdings gab es in den
vergangenen Monaten Berichte, wonach Apple den Prototypen einer
Datenbrille seinen Verwaltungsratsmitgliedern vorgeführt habe und auf
dem Weg zur Marktreife sei. Auch über die Apple-Brille war zu lesen,
dass sie einer Skibrille ähnlich sehe. Der iPhone-Konzern schweigt
traditionell zu anstehenden Produkten, bis ihre Markteinführung näher
rückt. Den Berichten zufolge hat auch die Apple-Brille viele Kameras,
um auf ihrem Display die reale Umgebung mit digitalen Inhalten
mischen zu können.

Als Ziel von Apple gilt eine Brille mit durchsichtigen Gläsern, die
digitale Objekte direkt ins Auge des Nutzers projizieren kann, so
dass sie sich in seine Umgebung einfügen. Experten gehen jedoch davon
aus, dass es noch mehrere Jahre dauern wird, bis die erforderlichen
Durchbrüche bei Rechenleistung und Stromverbrauch erreicht werden.

Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg kaufte bereits 2014
den VR-Pionier Oculus für zwei Milliarden Dollar und investierte
massiv in die Technologie. Im vergangenen Jahr kündigte er die
Ausrichtung auf die virtuelle Welt Metaverse an und ließ deshalb den
Konzernnamen von Facebook zu Meta ändern.