Outdoor-Sport boomt - Experte sieht durch Corona verstärkten Trend

Frankfurt/Main (dpa) - Rudern, Yoga, Salsa-Tanzen und gemeinsames
Schwitzen beim Bootcamp im Park oder am Flussufer: Sportangebote
unter freiem Himmel erleben großen Zulauf. Outdoor-Sport boomt, sagte
der Frankfurter Sportpsychologe Chris Englert der Deutschen
Presse-Agentur: «Die Menschen strömen ins Freie, um dort Sport zu
treiben.» Das zeigten auch großangelegte Studien. Schon vor der
Pandemie habe es den Trend gegeben. Auch Fitnessstudios begannen,
Outdoor-Kurse anzubieten. «Durch Corona wurde das noch befeuert»,
sagte Englert.

Sehen und gesehen werden sei dabei ein wichtiger Faktor: «Wir zeigen
gerne, was wir alles können.» Es sei gesellschaftlich auch deutlich
wichtiger geworden, gerade in Deutschland, den Körper noch mehr zu
formen, als das früher der Fall war. Menschen hätten sehr hohe
soziale Anschlussmotive: «Das heißt, wir wollen zusammen Sport
treiben, wir wollen gesehen werden, wir wollen Teil einer Gruppe
sein», sagte der Professor der Frankfurter Goethe-Universität.

Das habe nicht nur positive Effekte auf Figur und Konstitution,
sondern auch auf psychische Prozesse. Beispielsweise könnte sich bei
Menschen, die im Freien Sport treiben, sogenannten Green Exercisers,
die Stimmung bessern, auch die Motivation sei höher. Die Hürde,
draußen zu trainieren, sei vor allem bei schönem Wetter geringer.
Wichtig sei, dass jeder die Sportart finde, die zu ihm passt. «Wenn
der Sport Spaß macht, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich
weiter mache», sagte Englert.