Projekt Safe Party People will vor Gefahren wie K.o.-Tropfen schützen

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Das Partyleben ist wieder im vollem Gange
- und damit gibt es auch wieder vermehrt Probleme mit Drogen.
Beratung und Hilfe direkt vor Ort bietet das Projekt Safe Party
People in Frankfurt, dessen Mitarbeiter in Clubs oder auf Festivals
präsent sind. Was derzeit ein großes Thema sei und zu vielen
Nachfragen führe, sei die unfreiwillige Verabreichung von
K.o.-Tropfen, sagt Bereichsleiter Christian Vierling. Konkrete Zahlen
dazu lägen nicht vor, das Phänomen sei aber in Frankfurt verbreitet.

An ihren Info-Ständen geben die Mitarbeiter von Safe Party People
deshalb sogenannte Glaskondome («Cup Condom») aus, die über Gläser

oder Becher gezogen werden können. Dies soll verhindern, dass
unbemerkt Substanzen in Getränke geschüttet werden. Auch
entsprechende Deckel für Flaschen sind erhältlich.

Nach Corona scheine sich das Partyleben wieder zu normalisieren.
Hauptdrogen seien Tabak und Alkohol, ansonsten habe jede Szene ihre
Substanzen. Ein Trend seien weiter synthetische Cannabinoide, die
sehr viel stärker sein können als gewöhnliches Cannabis, sagte
Vierling. Geraucht werden könnten sie sehr unauffällig über
E-Zigaretten. Meist sei unklar, welche Cannabinoide in den Produkten
enthalten seien, die in ihrer Wirkung sehr unterschiedlich sein
könnten. Auch die Langzeitwirkungen seien wenig erforscht.

An den Info-Ständen gibt es unter anderem auch Ohrstöpsel, Kondome,
Traubenzucker und sauberes Papier zum Drogeneinziehen durch die Nase.
«Das soll nicht zum Konsum animieren, sondern wir versuchen, zu
risikoärmeren Konsum anzuregen», sagt Vierling. Es handele sich um
einen akzeptierenden Ansatz. Konsumiert würde ohnehin, was man tun
könne, sei, zu informieren, bewusste Entscheidungen zu fördern und
die Risiken zu minimieren. Ziel sei, ins Gespräch zu kommen.