WTO einigt sich auf mehrere Abkommen bei WTO-Ministertagung

Genf (dpa) - Nach einer zweiten Nachtsitzung haben Vertreter der 164
Mitgliedsländer der Welthandelsorganisation (WTO) sich am frühen
Freitag auf mehrere Vereinbarungen geeignet. In der Abschlusssitzung
brandete um kurz vor 05.00 Uhr langer Applaus auf, als klar war, dass
kein einziges Mitgliedsland Einsprüche erheben würde. «Sie reisen
nicht mit leeren Händen nach Hause», sagte WTO-Chefin Ngozi
Okonjo-Iweala. «Die WTO hat demonstriert, dass sie in der Lage ist,
auf die Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren.»

Die Länder einigten sich auf ein beschränktes Aussetzen von
Covid-Patenten, um die Produktion von Impfstoffen in mehr Ländern zu
ermöglichen. Sie verabschiedeten ein Fischerei-Abkommen, das
schädliche Subventionen für illegale und unregulierte Fischerei
verbietet. Sie versprachen, sich mehr für Nahrungsmittelsicherheit
einzusetzen und verlängerten eine Vereinbarung, vorerst keine Zölle
im internationalen Handel zu erheben. Schließlich einigten sie sich
auf ein Arbeitsprogramm, um dringende Reformen in der WTO in Angriff
zu nehmen. Die geplante Vereinbarung über neue Agrarverhandlungen
kamen dagegen nicht zustande.