Inzidenz steigt wieder an - Dessau-Roßlau eröffnet Impfstelle

Die Corona-Pandemie gerät immer mehr in den Hintergrund. Dabei zeigen
die Infektionszahlen aktuell wieder deutlich nach oben. In
Dessau-Roßlau will die Stadt einen etwaigen Ansturm auf Impfstellen
schon jetzt abfedern.

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Das Infektionsgeschehen nimmt in
Sachsen-Anhalt wieder zu. Die Corona-Wocheninzidenz lag am Donnerstag
nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 261,0. Im Vergleich
zur Vorwoche (137,4) stieg die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohnern binnen einer Woche somit deutlich. Im bundesweiten
Vergleich wies Sachsen-Anhalt am Donnerstag weiterhin den
drittniedrigsten Wert auf. Nur Sachsen (239,4) und Thüringen (161,6)
lagen darunter. Deutschlandweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei
480,0.

Die Inzidenzmeldungen des RKI sind mit Vorsicht zu betrachten. Sie
liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen
seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle
aus - vor allem, weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen
lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können
Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung
einzelner Tageswerte führen.

Für die Stadt Halle wies das RKI am Donnerstag mit 362,0 die
landesweit höchste Inzidenz aus. Der Landkreis mit dem niedrigsten
Wert war Wittenberg mit 190,0. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind
in Sachsen-Anhalt 727 216 Infektionen sowie 5387 Todesfälle im
Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden.

Auch aus Sorge vor einem erneuten Ansturm auf die Impfstellen hat die
Stadt Dessau-Roßlau bereits am Donnerstag ein Corona-Impfzentrum
eröffnet. Anders als in den meisten Kommunen, die Impfstellen zuletzt
abbauten, wolle man ein verkleinertes Impfangebot ohne vorherige
Terminvereinbarung vorhalten, sagte eine Sprecherin der Stadt.
«Unsere Entscheidung basiert auch auf der Erfahrung, als in 2021 die
Impfzentren bereits geschlossen wurden und die schnelle
Neuinstallation ein erneuter Kraftakt war», sagte die Sprecherin. Die
Bürger hätten damals längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, um

einen Impftermin zu bekommen.