Eine Tonne Cannabis: Standort in Leuna liefert erste Chargen aus

Leuna (dpa/sa) - Als einziges Unternehmen in Sachsen-Anhalt hat das
Pharmaunternehmen Aurora erstes medizinisches Cannabis an die
deutsche Cannabisagentur ausgeliefert. Pro Jahr wolle man nun etwa
eine Tonne der Cannabisblüten produzieren, sagte Axel Gille,
Präsident von Aurora Europe am Donnerstag. Das Unternehmen mit seiner
Produktionsstätte im Chemiepark in Leuna ist eines von drei
Unternehmen, die im Auftrag des Staates Cannabis herstellen. Die
anderen beiden Produktionsstätten anderer Unternehmen liegen in
Sachsen und Schleswig-Holstein.

Die drei Unternehmen gewannen 2019 eine entsprechende Ausschreibung
des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Insgesamt sieht die Ausschreibung vor, dass die drei Unternehmen über
vier Jahre verteilt gut zehn Tonnen herstellen. Pro Jahr macht das
etwa 2,6 Tonnen. Der Bedarf an medizinischem Cannabis liegt in
Deutschland laut Gille zwischen sechs bis acht Tonnen. Die Differenz
wird von ausländischen Produzenten unter anderem aus Kanada und
Dänemark bezogen.

Das Cannabis wird in Leuna unter streng bewachten Bedingungen in
einer Indoor-Produktionsstätte hergestellt. Etwa 25 Zentimeter
Stahlbeton, über 600 Sicherheitssensoren und circa 130 Kameras
sichern das Gelände vor etwaigen Einbrüchen ab. 20 Mitarbeiter
kümmern sich um die Aufzucht der Pflanzen, deren Blüten nach der
Ernte über den Großhändler Cansativa an die Apotheken in Deutschland

ausgeliefert werden.

Die Aurora Deutschland GmbH mit Hauptsitz in Berlin ist ein
zugelassener Pharmagroßhändler mit Herstellerlaubnis für sogenanntes

Medizinal-Cannabis. Das Unternehmen ist Teil der Aurora Europe GmbH,
die ihrerseits eine Tochtergesellschaft des börsennotierten
kanadischen Cannabis-Herstellers Aurora Cannabis Inc. mit Hauptsitz
in Edmonton ist.