Omikron-Subtyp BA.5 breitet sich im Südwesten weiter aus

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Omikron-Subtyp BA.5 des Coronavirus hat
sich in Baden-Württemberg weiter ausgebreitet. Bei einer Auswertung
von rund 3500 Corona-Abstrichen in der Woche bis zum 12. Juni lag der
Anteil der Varianten BA.5 und BA.4 bei 21,2 Prozent, wie das
Gesundheitsministerium in Stuttgart am Mittwoch mitteilte. Die Daten
geben aber kein vollständiges Bild, da nur ein Teil der
Infektionsfälle jede Woche auf die Virus-Variante untersucht wird.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums hat sich der kontinuierliche
Anstieg der beiden Omikron-Subtypen damit weiter bestätigt. Der
größte Teil entfällt mit 18,9 Prozent auf den Subtyp BA.5. Experten
des Landesgesundheitsamts sehen aber keinen Hinweis darauf, dass eine
Infektion mit den beiden Omikron-Subtypen schwerer verläuft. Das
Ministerium rät dennoch, auch im Sommer nicht alle Schutzvorkehrungen
fallen zu lassen. Man solle etwa bei Krankheitszeichen zu Hause
bleiben und in Innenräumen Maske tragen.

Der Zuwachs bei den beiden Omikron-Varianten geht laut Experten
darauf zurück, dass sie den Immunschutz durch eine vorige Infektion
oder Impfung besser umgehen können als andere Subtypen. Auch der
erneute Anstieg der Fallzahlen liegt den Angaben zufolge zumindest
teilweise an der Ausbreitung der neuen Omikron-Varianten. Die
Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektion nimmt im Südwesten
bereits seit Ende Mai wieder zu. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100
000 Einwohner und Woche lag am Dienstag bei 330,5. In der Woche zuvor
hatte der Wert noch bei 186,1 gelegen.

Die Inzidenz liefert aber kein vollständiges Bild der Infektionslage.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht erfasster
Fälle aus - vor allem, weil längst nicht alle Infizierten einen
PCR-Test machen lassen. Zudem können Nachmeldungen oder
Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.