DFB-Kapitänin Popp mit Corona infiziert - «Keine große Panik»

Alexandra Popp ist eines der bekanntesten Gesichter des deutschen
Frauenfußballs. Jetzt ist die Wolfsburgerin, die ohnehin eine schwere
Zeit hinter sich hat, erstmal raus aus der EM-Vorbereitung.

Herzogenaurach (dpa) - Ausgerechnet Kapitänin Alexandra Popp hat es
im EM-Trainingslager der deutschen Fußballerinnen mit Corona
erwischt. Ein Test der 31 Jahre alten Offensivspielerin in
Herzogenaurach fiel positiv aus, nachdem sie leichte Symptome
verspürt hatte. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch mitteilte,
war sie zu Beginn des Aufenthalts noch negativ getestet worden.

Popp hatte nach einer langwierigen Knieverletzung erst im April gegen
Portugal ihr Comeback im DFB-Trikot gegeben. Die Olympiasiegerin von
2016 hofft auf ihre erste EM-Teilnahme, nachdem sie 2013 und 2017
verletzt fehlte.

Popp wurde umgehend isoliert. Die folgenden Tests des kompletten
Kaders und Staffs fielen nach Angaben des Verbandes negativ aus. «Es
ist bei uns keine große Panik ausgebrochen. Wir sind getestet und
halten uns an die Hygiene-Vorschriften», sagte ihre Mitspielerin und
Club-Kollegin Svenja Huth bei einer DFB-Pressekonferenz. «So ist es
leider in Zeiten von Corona. Das ist natürlich doof und schade für
Poppi. So weit ich gehört habe, geht es ihr den Umständen
entsprechend gut.»

Popp hatte in den vergangenen Monaten viel getan, um sich wieder in
Topform zu bringen. Mit Wolfsburg feierte sie den Triumph in der
Meisterschaft und im DFB-Pokal und war als einzige VfL-Spielerin beim
so genannten Pre Camp des Nationalteams in Frankfurt dabei statt
Urlaub zu machen. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte
angekündigt, dass sie die vielseitig einsetzbare Popp bei der EM als
Stürmerin sieht. Die 113-fache Nationalspielerin ist die Erfahrenste
im Team.

Das endgültige Aufgebot für das Turnier in England (6. bis 31. Juli)
wird am Samstag bekannt gegeben. Voss-Tecklenburg und der DFB hatten
sich ohne Erfolg bei der UEFA dafür stark gemacht, dass wegen der
Gefahr von Corona-Fällen die Kader mehr als 23 Spielerinnen umfassen
dürfen. Am Dienstag trifft sich die Auswahl zur abschließenden
Vorbereitung erneut in Herzogenaurach. Am 24. Juni (17.00 Uhr/ZDF)
absolviert der Rekord-Europameister sein einziges Test-Länderspiel
vor der EM in Erfurt gegen die Schweiz.